Niedrige Zinsen: Griechenland spart 8,5 Mrd. Euro/Jahr - Kein Grund zur Freude

Griechenland spart dank niedriger Euro-Zinse 8,5 Milliarden Euro im Jahr. Zahlen muss der deutsche Sparer, dem aus demselben Grund Zinsgewinne entgehen. Als Steuerzahler wird er auch zur Kasse gebeten.
Griechenland spart dank der niedrigen Zinsen in der Eurozone jedes Jahr 8,5 Milliarden Euro ein. Das hat der Chef des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) Klaus Regling in einer Twitter-Meldung bekanntgegeben. 

Ob damit eine »Rettung« des griechischen Haushalts gelingt, ist mit Blick auf die Zahlen indes sehr zu bezweifeln. Statt von Sanierung ist häufiger von einem neuen Schuldenschnitt und einem neuen »Hilfspaket« die Rede.

EZB-Chef Mario Draghis erklärtes Ziel ist es nicht nur, ein Auseinanderbrechen der Eurozone zu vermeiden. Das heißt, dass kein Mitgliedsstaat austreten darf, um seinen Haushalt zu sanieren. Sondern die Krisenstaaten sollen von denen, die noch nicht in derselben Lage sind, am Leben erhalten werden, damit die weiterhin ihre Zinsen zahlen und Schulden tilgen.


Interessant ist dabei vor allem, dass die Jubelmeldung Reglings eine Schattenseite hat: In demselben Maße, in dem Griechenland von den niedrigen Zinsen profitiert, zahlen die deutschen Sparer drauf, weil ihnen Zinsgewinne entgehen. (Von den Versicherungsgesellschaften, die ihre Versprechen aus demselben Grund nicht mehr einhalten können, ganz zu schweigen.) Das heißt, dass die Deutschen doppelt zahlen: indem sie als Steuerzahler Garantien eingehen und indem sie als Sparer keine Zinsen mehr erhalten.

Dass es dem griechischen Staat jetzt endlich gelungen zu sein scheint, das Unwesen der Phantomrenten anzugehen, ist nur noch eine Fußnote wert. Immerhin weiß man jetzt, dass in den letzten 15 Jahren Renten in Höhe von fünf Milliarden Euro ausgezahlt worden sind – an Empfänger, deren Tod von den Angehörigen verschwiegen wurde.

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