Griechenland: Oppositionsführer Tsipras streitet mit "FAZ" über Interview
Nur knapp acht Minuten dauerte ein Interview der "FAZ" mit Griechenlands Oppositionsführer Tsipras. Dann setzte der Linkspopulist den Korrespondenten vor die Tür - wegen angeblich unethischen Arbeitens. Die Zeitung dokumentiert den Streit.
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Bei der fünften Frage ist Schluss: Alexis Tsipras, Chef des griechischen Linksbündnisses Syriza, bricht das Interview mit dem Korrespondenten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" nach sieben Minuten und 50 Sekunden ab. Journalist Michael Martens wollte von dem Oppositionsführer zuvor wissen, was er denn damit gemeint habe, als er im Juni 2012 gesagt habe, dass die Regierungsparteien Nea Dimokratia und Pasok "die griechische Flagge erniedrigt und an Angela Merkel ausgeliefert" hätten.
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Wenn Alexis Tsipras und seine Leute einen Journalisten, der sie mit ihren eigenen Aussagen konfrontiert, unethisch nennen - sagt das nicht am Ende mehr über sie selbst und die Kultur ihres politischen Dialogs aus als über denjenigen, der sie zitiert?