Opfer rassistischer Gewalt in Griechenland werden abgeschoben

Rassistischer Gewalt zum Opfer gefallene illegale Immigranten in Griechenland werden im Fall einer Anzeige kurzerhand abgeschoben.

Nach einem jüngst verübten rassistischen Verbrechen (sprich der Ermordung eines jungen Pakistaners im Athener Stadtteil Petralona auf offener Straße) beschloss die griechische Polizei (ELAS) “Hals über Kopf”, spezielle Abteilungen und Bürostellen in Betrieb zu nehmen, die mit 200 – bisher allerdings noch nicht ausgebildeten – Polizeibeamten besetz werden sollen, um der rassistischen Gewalt zu begegnen.

Inzwischen wurde auch die telefonische Rufnummer 11414 in Betrieb genommen, an die sich jeder griechische Bürger oder Ausländer wenden kann, um Angriffe mit rassistischen Motiven zu melden, während klargestellt wurde, dass rassistischer Gewalt zum Opfer gefallene illegale Immigranten umgehend abgeschoben werden, die Voruntersuchung über den Angriff gegen sie jedoch fortgesetzt werden wird.

“Feigenblatt” für rassistische Gewalt in Griechenland
Der Leiter der ELAS, Nikos Papagiannopoulos, gab die Aufnahme des Betriebs der Abteilungen und Büros zur Begegnung rassistischer Gewalt bekannt, die auf Basis des Präsidialdekrets Nr. 132 des Ministeriums für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz gegründet worden sind. Es ist allerdings fragwürdig, wie ein – mit Abschiebung bedrohter – illegaler Immigrant anzeigen wird, von Rassisten angegriffen worden zu sein. Der Plan der ELAS richtet sich folglich praktisch nur an die legalen Immigranten.

Was die Ermordung des 27-jährigen Pakistani (der sich im übrigen legal in Griechenland aufhielt!) am 17 Januar 2013 in Petralona betrifft, wird betont, dass die ELAS die Daten der beiden griechischen Täter (bei denen es sich um zwei Männer im Alter von 25 und 29 Jahren handelt) nicht veröffentlichen könne, um möglicherweise die Ermittlungen erleichternde Fakten zu sammeln, da ihnen in der Anklageschrift keine rassistischen Motive angelastet worden sind – obwohl bei den Hausdurchsuchungen neben Dolchen, Schlagstöcken und Munition in der Wohnung des 25-Jährigen auch Propaganda-Material der rechtsradikalen Chrysi Avgisichergestellt wurde!

Jedenfalls wurden die beiden griechischen Täter nach ihrer Aussage vor dem zuständigen Untersuchungsrichter am vergangenen Sonntag (20 Januar 2013) in Untersuchungshaft genommen. Der ermordete Pakistani wurde am Samstag (19 Januar 2013) unter beachtlicher Anteilnahme beigesetzt.

Es sei angemerkt, dass in der Vergangenheit wiederholt speziell auch in Fällen, in denen Polizeibeamte sogar schwerster Verbrechen zu Lasten von Immigranten beschuldigt worden waren, die Opfer in “Blitzaktionen” abgeschoben wurden um sie daran zu hindern, im weiteren Verlauf der jeweiligen Verfahren der Justiz zur Verfügung stehen zu können.

(Quelle: Vradyni, S. 8)

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