Griechenland - Deutlicher Anstieg der Selbstmordrate
Die Wirtschaftskrise in Griechenland treibt immer mehr Menschen in den Selbstmord. Zählte die Polizei im Jahr 2009 noch 677 Suizide und Selbstmordversuche, waren es ein Jahr später 830 und 927 im Jahr 2011.
Das geht aus einer am Freitag vorliegenden Antwort des zuständigen Ministers Nikos Dendias auf eine Parlamentsanfrage hervor. Die Zahl wird voraussichtlich auch dieses Jahr steigen: Bis zum 23. August zählte die Polizei 690 Fälle. Aus den Zahlen wird nicht deutlich, wie viele der Selbstmordversuche tödlich endeten.
Griechenland steht 2013 das sechste Jahr in der Rezession bevor. Jeder Fünfte hat keine Arbeit. Die Wirtschaftskraft des Landes schwindet immer weiter. Viele Griechen machen die Euro-Staaten und den Internationalen Währungsfonds für ihre Lage verantwortlich. Die Gläubiger fordern als Gegenleistung für Milliardenkredite Reformen und Sparmaßnahmen.
Zum Symbol für die Probleme des Landes wurde ein 77-jähriger Apotheker, der sich im April vor dem Parlamentgebäude in Athen erschoss. In seinem Abschiedsbrief schrieb der Mann, er wolle nicht im Müll nach Nahrung suchen.