Produkte in Griechenland bis zu 297 Prozent teurer

Infolge einschlägiger Tricks der Multis, aber auch hoher Steuern und Transportkosten sind in Griechenland Produkte des sogenannten Warenkorbs um bis zu 297% teurer.

Die Fakten über die hohen Preise in Griechenland ergeben sich aus jüngst erfolgten Preiserhebungen des Forschungsinstituts für Einzelhandel und Konsumgüter (IELKA), während auch die Erhebung der Europäischen Kommission die Wucherei auf dem griechischen Markt aufzeigt. Griechenland hat den dritthöchsten Preis für bleifreies Benzin in der EU der 27 Länder. Derzeit liegt er bei (durchschnittlich!) 1,75 Euro pro Liter, wobei Italien mit 1,79 Euro pro Liter auf dem ersten und Schweden mir 1,77 Euro pro Liter auf dem zweiten Platz liegt.

Was den sogenannten “Warenkorb” der Hausfrau betrifft, erfolgte der Vergleich zwischen Griechenland, Großbritannien, Spanien und Frankreich. Aus den niedrigsten und höchsten Preisen in Produktkategorien wie Milchprodukte, Brot, Erfrischungsgetränke, Teigwaren, Kaffee, Waschmittel, Papierwaren, Snacks, Süßigkeiten und Obst und Gemüse ergibt sich, dass die griechischen Verbraucher die Artikel um bis zu 297% teurer kaufen.

Orangensaft ist in Griechenland bis zu dreimal teurer als in Spanien

Letzteres betrifft Orangensaft, der auf dem griechischen Markt zu Preisen von 0,79 – 2,46 Euro und in Spanien zu 0,54 – 0,62 Euro verkauft wird. Teurer findet man in Griechenland auch die Erfrischungsgetränke vom Typ Cola vor, im Verhältnis zu Großbritannien wird die Flasche mit 1,5 Litern um 211% teurer verkauft. Um 106% höher liegen im Vergleich zu Frankreich und Spanien die Preise bei Frischmilch, und bei Toastbrot zahlen die Griechen vergleichsweise bis zu 99% mehr Geld.

Auf Durchschnittsniveau und auf Basis der Gesamtkosten des jeweiligen Warenkorbs in den vier Ländern ist laut dem IELKA jedoch Griechenland um 17,91% im Verhältnis zu Großbritannien, um 2,14% im Vergleich zu Spanien und um 16,46% billiger als Frankreich. Zusätzlich wird von dem Institut die Bemühung der organisierten Einzelhandelsketten (Supermärkte) um Preissenkungen und Sonderangebote betont.

In die Preiserhebung sind auch die Hausmarkenprodukte einbezogen worden, und auch die MwSt. wurde mit eingerechnet. Nach Abzug der MwSt. wird Griechenland billiger, jedoch bleiben die Preise auf hohem Niveau.

Die Hauptgründe für die “Aufblähung” der Preise auf dem griechischen Markt sind:
  • Die hohen MwSt.-Sätze. In Griechenland betragen die Sätze analog zu dem Artikel 13% und 23%, in Frankreich betragen sie entsprechend 5,5%, 7% und 19,6%, in Spanien 8% und 18% und in Großbritannien 5% und 20%.
  • Die Tricks der multinationalen Unternehmen, mit denen sie die Preise und ihre Kosten “aufblasen”, um negative Geschäftsergebnisse zu präsentieren und die Besteuerung zu vermeiden.
Die Tricks der multinationalen Konzerne

Die Dienststellen des Entwicklungsministeriums haben aus den Kontrollen, welche sie bei den konzerninternen Geschäften der Gesellschaften durchgeführt haben, folgende Tricks verzeichnet:
  • Tochtergesellschaften kaufen von ihren Muttergesellschaften Hausmarkenprodukte zu hohen Preisen. Die Preise sind “aufgebläht”, um hohe Kosten zu präsentieren und der Besteuerung der Gewinne in unserem Land zu entgehen.
  • Eine Einzelhandels-Tochtergesellschaft schließt eine Sondervereinbarung über den Kauf von Produkten von der Tochtergesellschaft eines Lieferanten. Gleichzeitig schließen auf internationalem Niveau auch die Muttergesellschaften Vereinbarungen ab. Der Profit für die Einzelhandels-Tochtergesellschaft fließt jedoch nicht an sie, sondern an ihre Muttergesellschaft.
  • Die Muttergesellschaften stellen den Tochtergesellschaften hohe Markennutzungsgebühren (royalties) in Rechnung. Die Belastungen sind hoch, damit sie (die griechischen Tochtergesellschaften) hohe Kosten präsentieren und die Besteuerung in Griechenland vermeiden.
  • Die Muttergesellschaften erteilen ihren Tochtergesellschaften Kredite zu hohen Kosten. Somit rechtfertigen sie einerseits negative Geschäftsergebnisse und andererseits die erhöhten Preise ihrer Produkte.
  • Gesellschaften präsentieren jahrelang Verluste und Liquiditätsprobleme. Auf diese Weise werden ihre Gewinne in andere Länder transferiert, in denen sie bei niedrigeren Besteuerungssätzen aktiv sind.
  • Die seitens des Entwicklungsministeriums begonnen Kontrollen bei den konzerninternen Geschäften blieben stecken, da die entsprechenden Dienststellen zu gemeinsam zuständigen Finanzministeriums ihrerseits die Kontrollen deswegen nicht durchführen können, weil die einschlägige Gesetzgebung nicht aktiviert worden ist.
Hohe Transportkosten schlagen sich auf die Preise nieder

Die Endpreise der Produkte gestalten sich zu 10% – 15% aus den Transportkosten. Die geschlossene Berufsgruppe der Spediteure, die Hindernisse bei der Gründung von Warenzentren, die Nichtbenutzung der Eisenbahn zur Verbringung der Produkte und andere “Ankylosen” in Kombination auch mit der geographischen Gestaltung Griechenlands (Inseln, Gebirge) belasten die Unternehmen erheblich.

Charakteristisch ist, dass der Transport eines Warencontainers von Piräus nach Heraklio mehr kostet als von Holland nach Griechenland. Ein weiteres Paradox ist, dass die Beförderung von Trockenladungen mit lizenzierten Speditionslastwagen – Kühlwagen gestattet ist, mit nicht lizenzierten Fahrzeugen jedoch nicht. Letzteres hat zur Folge, dass Warentransporte an Spediteure ausgelagert werden müssen, auch wenn sie mit (firmen-) eigenen Fahrzeugen durchgeführt werden könnten.

(Quelle: Imerisia)

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