Griechenland gehen die Gäste aus


Immer weniger Deutsche machen Urlaub in Griechenland. Ansässige Hotelbetreiber müssen Preise und Löhne senken. Jetzt hoffen sie auf Touristen aus Russland und der Türkei - und auf den Effekt der neuen 
KavalaTürkis, grün und ultramarinblau schimmert das badewannenwarme Wasser in der Makryammos-Bucht. Ein paar Kinder springen von der grün-weißen Hüpfburg ins Meer vor der nordgriechischen Insel Thassos. Nur wenige Liegen unter den blauen Sonnenschirmen am Strand sind belegt. Wer es gern ruhig statt übervoll beim Sonnenbad hat, findet in Griechenland trotz Hochsaison viele leere Plätze.

Was den Erholungsbedürftigen nützt, ist das Leid der Hotel- und Tavernenbesitzer: Gerade die Deutschen, 2011 mit knapp 2,3 Millionen die größte Gruppe der Touristen, meiden Korfu, Kreta und Kykladen. Die Buchungen aus Deutschland seien dieses Jahr dramatisch gesunken, berichten deutsche und griechische Reiseveranstalter. „Aktuell liegen sie knapp 30 Prozent unter Vorjahr“, sagt Christian Weßels von Rewe Touristik - trotz deutlicher Rabatte.
Die Bank of Greece hat insgesamt einen Rückgang der Touristenzahlen um 11,7 Prozent auf 978 500 im ersten Quartal und eine Reduzierung der Tourismuseinnahmen von sogar 15,1 Prozent festgestellt.

Dabei sei der Preis binnen zwei Jahren um 30 Prozent gesenkt worden, um Touristen anzulocken, berichtet Antonis Mitzalis, Besitzer der Makryammos-Bungalows in der lauschigen Bucht sowie eines Hotels im Badeort Kavala. Der in Österreich geborene Hotelier, der die Anlage seit 18 Jahren führt und von Vater und Großvater übernommen hat, spürt die Veränderungen: „Ich musste dieses Jahr zum ersten Mal eine Mitarbeiterversammlung einberufen und meinen Leuten sagen, dass wir in einer extremen Lage sind und die Löhne senken müssen.“ 2008, vor Ausbruch der Krise, sei „fast an jedem Tisch Hummer für 80 Euro das Kilo serviert worden. Gestern haben wir gefeiert, als zwei Rumänen mal einen Hummer bestellt haben“, berichtet Mitzalis. Vor allem einheimische Reisende blieben wegen der harten Rezession weg.
Nun brauche Griechenland „harte Arbeit und viel Geduld“, sagt der Inhaber der 1965 gegründeten Anlage. Beim Abschluss der Verträge für nächstes Jahr sei er von Reiseveranstaltern wie Rewe gefragt worden: „Was machen wir, wenn ihr dann den Euro nicht mehr habt. Da antwortete ich: Dann müssen wir eben neu verhandeln“, sagt Mitzalis

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