Griechenland bleibt der Albtraum der Eurozone


Eurorettung. Verträge mit Spanien und Zypern stehen im Juli. Für Griechen-Showdown blüht August-Gipfel.

IWF-Chefin Christine Lagarde dürfte einigen aus der Seele gesprochen haben: „Ich habe überhaupt keine Lust, neu zu verhandeln", meinte sie mit Blick auf die anlaufende Mission der Troika aus EU-Kommission, EZB und IWF in Athen. Denn die muss sich nach Monaten des Reform-, Spar- und Privatisierungsstillstands ein aktuelles Bild von der Lage machen. Am Ende sollen neue Bedingungen für weitere Milliardenhilfen stehen.

Spätestens in der zweiten Augusthälfte braucht Griechenland 31,2 Milliarden €, weil es sonst wieder einmal pleite wäre. „Die Verhandlungen werden sehr schwierig", sagte ein Diplomat. „Niemand kann sich vorstellen, was wir mit den Griechen vereinbaren sollen."

Nicht ganz so verzwickt ist die Lage offenbar für Spanien und Zypern. Kommenden Montag solle die Eurogruppe über die Eckpunkte für die Rekapitalisierung der spanischen Banken beraten, hieß es. Bei einer Sondersitzung der Eurofinanzminister am 20. Juni würden die Bedingungen für Spanien und Notkredite über wahrscheinlich rund 60 Milliarden € beschlossen. Bis dahin sollten auch die Verhandlungen über das Zypern-Rettungspaket fertig sein, für das hartnäckig bis zu zehn Milliarden € kolportiert werden.

Athener Wunschliste

Das neue Griechenland-Paket wird bis dahin aller Voraussicht nach noch nicht fertig sein. Noch sind nur Grundzüge dessen bekannt, was der griechische Premier Antonis Samaras bewirken will: Die Sparziele sollen erst 2016 statt 2014 erreicht werden. Die Streckung kostet die Euroretter nach EU-Schätzungen zusätzlich um die 20 Milliarden €.

Dann will Samaras das Beamtenheer langsamer abbauen, die Mindestlöhne und -pensionen wieder anheben und einiges mehr. Zugleich werden statt 4,5 Prozent Rezession für heuer 6,7 Prozent erwartet.

Verwunderung

Für Kopfschütteln sorgte in Brüssel zudem, dass Samaras als erste Reaktion auf den EU-Gipfel überlegte, die nötige Bankenrekapitalisierung über bis zu 50 Milliarden € direkt und ohne Belastung des Staatshaushalts zu beantragen. „Weltfremd", lautete das Expertenurteil. Die Neuregelung gilt nur für Nicht-Programmländer, wenn es einmal eine gemeinsame Eurobankenaufsicht bei der EZB gibt.

So richten sich Diplomaten bereits auf einen Sondergipfel im August ein, der Athen wie gewohnt im letzten Moment retten soll. Doch auch ein Abschied der Griechen wird trotz schlimmer Folgen nicht mehr ausgeschlossen.

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