Sorgen um Griechenland
Am heutigen EU-Gipfeltreffen geht es offiziell um Wachstum und Beschäftigung – das wahre Hauptthema dürfte aber Griechenland sein.
Angela Merkel und Nicolas Sarkozy werden sich auch am EU-Gipfel mit Griechenland auseinandersetzen müssen. (Bild: Reuters)
Das Land benötigt gemäss Experten ein Hilfspaket von 145 statt 130 Milliarden Euro, da sich die Wirtschaftslage verschlechtert habe, berichtet Spiegel.de. Damit das Land auch tatsächlich genug spart, soll nach dem Willen Deutschlands ein externer EU-Haushaltsbeauftragter über grössere Ausgaben entscheiden. Athen will diesen Einschnitt in die nationale Souveränität aber auf keinen Fall akzeptieren. So erstaunt es nicht, dass CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe mit einem Zahlungsstopp droht: «Weitere Hilfen für Griechenland machen nur bei ausreichenden Eigenanstrengungen Sinn», monierte er.InfografikDie Eurokrise
Gleichzeitig arbeitet Griechenland mit seinen Gläubigern an einem Schuldenschnitt, bei denen Letztere auf 40 Prozent der Staatsanleihen von 206 Milliarden Euro verzichten würden. Er soll nächste Woche beschlossen werden.
Dass Griechenland ohne diese Massnahme aus seiner Misere kommt, ist nicht wahrscheinlich. Finanzexperte Guntram Wolff vom Brüsseler Think-Tank Bruegel fordert, dass Deutschland 27 Milliarden Euro abschreibt: «Sonst provoziert man eine menschliche, wirtschaftliche und letztlich politische Katastrophe.»