Wirbel in Griechenland-Urteil zu Steuerfahndern
Im arg gebeutelten Griechenland liegen die Nerven blank. Das scheint auch bei den beiden zurückgetretenen Steuerfahndern der Fall zu sein. Der Oberste Gerichtshof sieht jedenfalls keine Intervention seitens der Politik. Die Demission der beiden Männer hatte im Schuldnerland für großes Aufsehen gesorgt.
In Griechenland herrscht derzeit - verständlicherweise - eine schlechte Stimmung. (Foto: picture alliance / dpa)
Die vor zwei Tagen zurückgetretenen Steuerfahnder der Athener Staatsanwaltschaft wurden nach Einschätzung des Obersten Gerichtshofs nicht bei ihrer Arbeit behindert. "Es gibt keine Indizien, dass von politischer Seite interveniert wurde. Deshalb ist keine weitere Untersuchung notwendig", teilten die Richter in einem Urteil mit. Die Steuerexperten hätten aufgrund einer extremen Sensibilität impulsiv reagiert, stellte die Behörde weiter fest.
Der gemeinsame Abgang der Fahnder hatte ein schlechtes Licht auf die griechische Regierung im Kampf gegen die weit verbreitete Steuerhinterziehung in dem angeschlagenen Euro-Mitgliedsland geworfen. Zur Begründung für ihren Rücktritt führten sie eine politische Einmischung in ihre Tätigkeit an, die sie erst im September aufgenommen hatten.
Die beiden Fachleute sollten Steuersünder zur Rechenschaft ziehen. Der Steuerbetrug ist einer der Hauptgründe für die dramatische Finanzlage Griechenlands.
Der griechische Ministerpräsident Lucas Papademos hatte eine sofortige Untersuchung angeordnet. Griechenland hat seinen internationalen Geldgebern im Gegenzug für finanzielle Hilfen versprochen, die Korruption zu bekämpfen.