Arbeitslosigkeit wird in Griechenland zum Alptraum

Das Institut für Arbeit der gewerkschaftlichen Dachorganisationen in Griechenland prognostiziert für 2012 einen Anstieg der realen Arbeitslosigkeit auf 28 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in Griechenland hat dramatische Dimensionen angenommen, und unter anderem speziell in Nordgriechenland, wo die statistische Quote der Arbeitssuchenden bereits heute deutlich über 20% liegt, gleicht die Arbeitsmarklage inzwischen einem wahren Alptraum.

Der steile Anstieg der Entlassungen und die zahlreichen Unternehmensschließungen ließen die Arbeitslosenquote in ganz Griechenland in die Höhe schießen: so befinden sich auf Basis der offiziellen Daten bezeichnenderweise allein im Gebiet von Attika rund 250.000 Personen außerhalb des Arbeitsmarktes (wozu anzumerken ist, dass die reale Anzahl der Arbeitslosen in Wirklichkeit sehr viel höher liegt).
Rückfall in die Verhältnisse der 50er Jahre

Der wissenschaftliche Leiter des Instituts für Arbeit der GSEEADEDY Sawas Rombolis spricht von einem Rückfall in die 50er Jahre und betonte gegenüber der Tageszeitung To Ethnos, dass auf Basis der statistischen Daten die Arbeitslosigkeit – sofern auch die obligatorische “Arbeitsreserve” bzw. Zwangsfreistellung einbezogen wird – 2012 bei 23% liegen wird. Gleichzeitig unterstreicht er jedoch, dass unter Einbeziehung all jener Personen, die nur ein oder zwei Stunden pro Woche beschäftigt sind, aus Enttäuschung die Suche nach Arbeit aufgegeben haben oder aus anderen Gründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen bleiben, die reale Arbeitslosenrate im neuen Jahr 28% erreichen wird. Praktisch bedeutet dies, dass 2012 die Anzahl der Arbeitslosen 1,4 Millionen tangieren wird.

Es reicht anzuführen, dass sich die Arbeitslosigkeitsraten innerhalb von 5 Jahren verdoppelt haben, wobei das Problem hauptsächlich in den großen städtischen Ballungszentren sowie in konkreten Wirtschaftszweigen und Branchen (Bausektor, Handel, Textilindustrie usw.) besonders intensiv ist.

Zur selben Zeit, wo sich die Entlassungen von Arbeitnehmern vervielfachen, nehmen die unbezahlte Arbeit und die “flexiblen” Formen der Beschäftigung die Form einer Lawine an. Vollzeitverträge werden in Teilzeitverträge oder in Jobsharing-Verträge umgewandelt, während sich speziell in Nordgriechenland inzwischen sogar neue Formen einer “Tauschwirtschaft” zeigen und Unternehmen die Zahlung der Löhne oder aktuell auch des Weihnachtsgelds mangels Liquidität in Produkten und Waren vorschlagen.

Es sei daran erinnert, dass Bezahlungen in dieser Form in den 90er Jahren in Russland erfolgten, als das Land von dem IWF zerschlagen wurde. Ein Zufall? Wohl kaum.

(Quelle: To Pontiki)

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