Griechischer Winter: Illegale Holzfäller auf der Jagd nach Brennholz


Die Griechen strömen in die Wälder des Landes und fällen Bäume, wo immer es geht: Unbezahlbare Heizölkosten treiben sie zu diesen illegalen Aktionen. Hält dieser Trend zum Massen-Holzeinschlag an, so könnte Griechenland 30 Prozent seiner Waldflächen verlieren.

Der Winter macht den Griechen besondere Sorgen. Die Heizölpreise wurden im Zuge des ersten EU-Sparpakets drastisch erhöht (mehr hier). Mit einer neuen Eigentums-Steuer, die mit der Stromrechnung erhoben wird, werden die Bürger zusätzlich belastet. Zwar haben die Arbeiter der Stromwerke erklärt, sich der Regierungs-Anordnung zum Strom-Abschalten bei säumigen Zahlern zu widersetzen (mehr hier). Trotzdem wissen viele Griechen nicht, wie sie die oft extreme Kälte überstehen sollen.

Also strömen sie massenweise in die Wälder Griechenlands aus und beginnen mit dem Fällen von Bäumen auf eigene Faust. „Jede Verteuerung von Heizöl führt zu einer Rückkehr zum Brennholz“, erklärte Evripidis Roumbas, Direktor des Pieria Forstamtes in Nordgriechenland, der Zeitung Kathimerini. Daher warnen griechische Forstämter in diesem Jahr mit Nachdruck vor illegalem Holzeinschlag, der massive volkswirtschaftliche Schäden zur Folge haben würde.

Doch viele Griechen sehen derzeit keinen anderen Ausweg. Oft fehlen ihnen heute schon die Mittel, um das Lebensnotwendige zu kaufen (mehr hier). Zu Winterbeginn werden nun immer mehr Bäume ohne Genehmigung gefällt – entweder für den eigenen Gebrauch oder um das erbeutete Holz als Brennholz zu verkaufen. Der Absatz an Kaminöfen und Brennholz ist seit Beginn der Krise sprunghaft gestiegen, in einigen Teilen Griechenlands um 100 Prozent. So verwundert es kaum, dass Evripidis Roumbas allein in diesem Jahr weit über 100 Klagen über illegale Holzeinschläge vermeldet. In den vergangenen Jahren waren es nur 80 Beschwerden, und der diesjährige Winter steht noch bevor.

Wie der Fernsehsender Skai TV berichtete, haben vor allem Förster im nordöstlichen Pilio, im nördlich gelegenen Xanthi sowie in Ileia auf der Halbinsel Peloponnes mit den Problemen des Holzeinschlags zu kämpfen. Förster fordern den Staat daher auf, ihnen mehr Personal zur Überwachung der Gebiete zur Verfügung zu stellen.

Vergangene Woche haben Ranger drei Personen in Xanthi festgenommen, als diese versuchten, Dutzende Baumstämme auf einem Lastwagen abzutransportieren. Nur ein kleiner Erfolg, wenn man bedenkt, dass allein im Foloi Wald in Ileia jährlich 10-15 Prozent der Waldfläche auf illegalem Weg verloren gehen.

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