Griechenland: Humanitäre Lage verschärft sich

Hilfsorganisationen warnen vor einer dramatischen Verschlechterung der Gesundheitslage in Griechenland. Sie haben einen dramatischen Anstieg der Patientenzahlen zu verzeichnen, meldet die Organisation „Ärzte der Welt“. Die Schuldenkrise und die damit verbundenen Sparmaßnahmen haben erhebliche Auswirkungen auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung der Menschen.

Die Hilfsorganisation „Ärzte der Welt“ unterhält in Griechenland vier Anlaufstellen zur kostenlosen medizinischen und psychosozialen Unterstützung. Ursprünglich waren diese Anlaufstellen für Flüchtlinge und Asylsuchende gedacht – sie werden in den letzten Monaten jedoch vermehrt von griechischen Staatsbürgern aufgesucht. Ihre Anzahl „unter unseren Patienten ist auf 30 Prozent gestiegen“, bestätigte Nikitas Kanakis, Präsident von „Ärzte der Welt Griechenland“. Zu den Patienten gehören schwangere Frauen, die Vorsorgeuntersuchungen erhalten, kranke Kinder, die Impfungen benötigen, Rentner, die kein Einkommen mehr haben oder auch Beamte, deren Gehälter stark gekürzt wurden.

Das kostenlose Angebot der Organisation wird vermehrt genutzt, weil die Kosten, die für eine Behandlung in einem öffentlichen Krankenhaus anfallen, für viele Griechen nicht mehr tragbar sind: Fünf Euro muss ein Patient dort pro Behandlung zahlen. „Für weitere Untersuchungen – zum Beispiel Bluttests – können weitere 35 Euro verlangt werden“, erklärt Simonnot, stellvertretende Generalsekretärin des internationalen Netzwerks von „Ärzte der Welt“. Diese Beträge klingen zunächst nicht unbezahlbar, aber existenzbedrohend kann es laut Simonnot durchaus dann werden, wenn ein Patient mit einem Einkommen von 580 Euro monatlich „mehrere Konsultationen im Monat benötigt“.

Zu diesen Gebühren können außerdem weitere Kosten hinzukommen, die die Schwierigkeiten vor Ort deutlicher machen: „In der dermatologischen Abteilung eines Krankenhauses mussten Ärzte von ihren Patienten sogar verlangen, dass diese ihre Verbände und Spritzen selber kaufen, weil das Krankenhaus diese Materialien nicht vorrätig hatte“, berichtet Simonnot weiter. Die griechische Sektion der Organisation hofft nun auf die Solidarität ihrer griechischen Mitbürger. Nach einem Aufruf für Medikamente im März dieses Jahres rief sie in Griechenland nun auch zu Lebensmittelspenden auf.

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