Griechenland: Handelsplattform testet System für Handel mit Drachmen
Während sich die Investoren aus Europa zurückziehen und die Banken Worst-Case-Szenarien durchspielen arbeitet eine britische Firma bereits an einem System für den Handel mit Drachmen.
Abseits der Diskussionen um Eurobonds und mögliche Rettungspakete für Italien bereitet sich die weltgrößte elektronische Handelsplattform ICAP mit Sitz in London bereits auf den möglichen Austritt Griechenlands aus der gemeinsamen Währungszone vor. Am Sonntag gab die Firma bekannt, dass sie gerade ein System teste, das es Dealer Banks (Banken, die kommunale, staatliche oder sonstige vom jeweiligen Finanzministerium ausgegebene Sicherheiten kaufen und verkaufen) erlaubt, den Drachme gegen den Dollar und den Euro zu handeln.
Für die Firma seien das vorbeugende Maßnahmen. „Es hat genügend Diskussionen über eine Zerschlagung des Euros gegeben, so dass wir den Staub von den Vor-Euro (-Währungen, Anm. d. Red.) abklopfen, um sicher zu stellen, das alles funktioniert“, sagte Ed Brown, Leiter der Abteilung für Geschäftsentwicklung und Forschung von ICAP, der Financial Times. „Einige dieser Währungen wurden zehn Jahre nicht gehandelt.“ Für die Devisenkassageschäft und Derivate hat die Firma wieder auf die Vorlagen, die sie 2001, als die Griechen den Drachme gegen den Euro tauschten, ausrangiert haben, zurückgegriffen. Sie haben es „für den Eventualfall entworfen, kodiert und getestet“, beschreibt David Rutter, Leiter des elektronischen Maklergeschäftes das Vorgehen. „Auf der elektronischen Seite des Geschäftes müssen wir im Voraus planen und für verschiedene Eventualitäten.