Dramatischer Exodus: Fachkräfte fliehen aus Griechenland

Unbemerkt von der Öffentlichkeit erlebt Griechenland einen beispiellosen Brain-Drain: Junge, gut ausgebildete Leute verlassen das Land, weil sie dort keine Zukunft mehr sehen. Dadurch werden alle optimistischen Wachstumsprognosen der EU zunichte gemacht.

Die hohe Arbeitslosigkeit, steigende Lebenshaltungskosten, sinkende Löhne und fehlende Perspektiven bringen immer mehr Griechen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Viele fürchten auch die Ausschreitungen und die rasant ansteigende Kriminalität (zu den immer unverschämteren Methoden der Verbrecher – mehr hier). Wer die Möglichkeit dazu hat, bucht einen Billigflug und sucht einen Job im Ausland.

Es sind vor allem hochqualifizierte und junge Menschen, die vor der aussichtslosen Situation in Griechenland flüchten. Akademiker und Fachkräfte – also genau diejenigen, die für die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage am wichtigsten wären: „Diese Menschen sollten der griechischen Wirtschaft helfen indem sie Aufträge für Produkte und Dienstleistungen, zu niedrigen Arbeitskosten und in hoher Qualität ins Land holen. Dass sie Griechenland verlassen, ist ein großer Dämpfer für die Zukunftsaussichten des Landes“, sagte Lois Labrianidis, Professor der Universität von Mazedonien der griechischen Zeitung Kathimerini. Er schätzt, dass zehn Prozent der griechischen Akademiker im Ausland arbeiten. Sie sehen in Griechenland keine Zukunft mehr.

„Hier in Griechenland ist alles so bedrückend und so teuer geworden. Meine Kunden sperren zu, entlassen ihre Mitarbeiter und schulden den Banken Geld. Warum sollte man hier leben – ohne Arbeit, ohne Einkommen?“, beschreibt der Internet-Unternehmer Thanos Sioris die Situation. Er steht kurz davor, nach Hong Kong auszuwandern.

Wie Sioris denken wohl tausende Griechen. „So etwas haben wir noch nicht erlebt. Menschen kommen her oder schreiben uns. Sie haben das Gefühl unterzugehen, sie brauchen Hilfe oder haben nicht einmal genug Geld, um ihre Kinder zu ernähren“, sagt Costas Dimitriou, Vorsitzender des deutschen Rates der Griechen im Ausland (SAE).

Er geht davon aus, dass 10.000 Griechen seit dem Beginn der Schuldenkrise nach Deutschland ausgewandert sind. Zum Vergleich: Insgesamt leben um die 300.000 Griechen in Deutschland. Dabei hatten sich im vergangenen Jahrzehnt viele Griechen dazu entschlossen, wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurückzukehren. Der Beitritt zur Eurozone und die Olympischen Spiele im Jahr 2004 eröffneten dort neue Perspektiven. Diese wurden spätestens durch die schwere Schuldenkrise zunichte gemacht.
Die Emigration dieser hohen Zahl an Facharbeitern und Akademikern könnte auch dazu beitragen, dass sich die ohnehin schon als optimistisch geltenden Prognosen über die Erholung der griechischen Wirtschaft noch schneller in Luft auflösen. Damit aber wären erneut alle Rettungsschirme vergebens. Denn wenn der griechischen Wirtschaft jeder Spielraum für Wachstum genommen wird, dann bleibt auch die Beendigung der Euro-Krise eine Illusion.

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