"Griechen können nicht mit Geld umgehen"


Der Kaffeehausbetreiber Adonis Malamos ließ im Nachtcafé von Wieland Backes kein gutes Haar an seinen Landsleuten.

Griechenland pleite, Italien nicht länger kreditwürdig und die Banken schwanken wieder einmal unter der schweren Last der Krise - das Vertrauen in den Euro ist erschüttert. Schon wünschen sich 54 Prozent aller Deutschen nach einer "Stern"-Umfrage die D-Mark zurück. Ist die gemeinsame Währung gescheitert? Eben zu diesem Thema hatte SWR-Moderator Wieland Backes acht Gäste - Befürworter und Kritiker des Euro - in seine Sendung "Nachtcafé" eingeladen. Darunter auch den Mannheimer Adonis Malamos. Ein emotionaler "Bauchmensch", der seine Meinung sagt. Klar und unverblümt. "Die Griechen sind Pokerspieler, sie können einfach nicht mit Geld umgehen", sprudelt es aus ihm zu Beginn der Runde heraus.


Dass Malamos auf seine Landsleute nicht gut zu sprechen ist, kann man nachvollziehen. Schutzgelderpressung und Korruption - beides hat der 47-Jährige am eigenen Leib erfahren, als er sich 1999 mit einem Café in Athen eine Existenz aufbauen wollte. Drei Tage nach Eröffnung der Espresso-Bar bekam er ungebetenen Besuch. "Zwei Bodybuilder-Typen fragten mich: Na, wie läuft's denn so?" "So lala", meinte Malamos. "Das wird schon laufen", hätten die beiden gesagt und angekündigt: "Wir schauen demnächst vorbei und kassieren ab." Der Gastronom machte sofort seinen Laden dicht. Malamos zog es wieder nach Mannheim zurück, wo er schon vor seiner persönlichen griechischen Tragödie lebte, und eröffnete 2001 das Café Prag in den Quadraten.

Hat Malamos in Athen einfach Pech gehabt? "War das ein exotischer Einzelfall?", wie ihn Backes fragt. Von Malamos kommt ein "klares Nein". Er habe noch von viel schlimmeren Fällen gehört. Trotz seiner negativen Erfahrungen und der miserablen finanziellen Situation Griechenlands, die D-Mark will der Café-Betreiber nicht zurück. Im Gegenteil: "Ich bin Pro-Europäer bis zum Geht-nicht-mehr", sagt Malamos. Und nur gemeinsam sei Europa stark und könne gegen China oder die USA mithalten. "Es gibt nichts Besseres als den Euro", ist Malamos überzeugt.

Er spricht sich allerdings dafür aus, den kriselnden Partner Griechenland stärker zu fordern und vergleicht die desaströse Lage der Hellenen mit seiner eigenen. "Wenn ich keinen Umsatz mehr mache, muss ich irgendwann meinen Laden schließen", sagt Malamos. Will heißen: "Augen zu und durch und immer mehr Milliarden Euro in Rettungspakete pumpen - das funktioniert nicht." Hilfreicher sei es, die Griechen zu einem Abbau der Korruption zu drängen. "Aber die ist leider tief in der Gesellschaft verankert."

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