Deutsche duschen Griechenland kalt ab

"Ein Schuldenerlass ist die letzte aller möglichen Maßnahmen", sagte Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gestern bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem griechischen Pendant Michalis Chrysochoidis. Das tat er wohl ohne wirkliche Rücksprache mit dem einflussreicheren deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Denn dieser erklärte am selben Tag, dass man am für Sonntag angesetzten EU-Gipfel zwar eine Lösung zu Griechenland haben werde. Diese werde aber nicht ohne eine Reduzierung der Schulden auskommen.

Der griechische Wirtschaftsminister stellte wiederum so oder so die Notwendigkeit raschen Handelns in den Mittelpunkt der Problemlösung. Eindringlich mahnte er die Umsetzung der Beschlüsse vom 21. Juli ein: "Die lange Verzögerung hat uns große Probleme verursacht", er hoffe nun am kommenden Sonntag auf eine "Botschaft der Sicherheit". Und: "Wenn die Lösungen in Europa schnell umgesetzt werden, dann werden die Schulden in Griechenland verringert." Ob es sich bei dieser Aussage nicht um Zweckoptimismus handelt, darf hinterfragt werden -denn die anstehende Streikwoche in Griechenland wird weder zur Steigerung des BIP noch des Steueraufkommens beitragen.

Die Finanzmärkte beobachten die Gipfelvorbereitungen jedenfalls mit einer Mischung aus Hoffnung und Sorge. So meint etwa Joachim Fels, Chefökonom bei Morgan Stanley, in einer Analyse: Das Treffen in Brüssel habe "das Potenzial zu einem bedeutenden, positiven historischen Ereignis zu werden. Aber es kann genauso leicht zu einem negativen Katalysator werden."

Eine wirkliche Entspannung an den Märkten war angesichts solcher Unsicherheiten nicht angesagt: Die Risikoaufschläge für spanische und italienische Staatsanleihen sind bis Redaktionsschluss gestiegen, der Euro notierte gegen den Dollar in leicht negativem Terrain (Charts unten) und die europäischen Leitzindizes hatten es -auch aufgrund schwacher US-Vorgaben bis zuletzt schwer.

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