Sonderabgabe auf standesamtliche Trauungen in Griechenland

In Griechenland schreiten in letzter Zeit immer mehr Gemeinden zur Erhebung zusätzlicher Abgaben und Gebühren für standesamtliche Trauungen.

Auf der ständigen Suche nach immer neuen Einnahmequellen erheben in Griechenland etliche Gemeinden für standesamtliche Trauungen außer den gesetzlich vorgesehenen Gebühren in Höhe von 2 x 16 Euro zusätzliche Abgaben in Höhe von 30 – 160 Euro.

Die Gemeinden begründen diese Praxis mit ihren erhöhten Kosten aufgrund der rapiden Zunahme der standesamtlichen Eheschließungen im Verhältnis zu den kirchlichen Trauungen, was wiederum auch auf die wirtschaftliche Krise zurückgeführt wird. Um die zusätzlichen “Trauungsgebühren” zu rechtfertigen, werden die Zeremonien teilweise mittels zusätzlicher Leistungen wie Geschenke an die Neuvermählten, Live-Musik, audiovisuelle Effekte usw. aufgewertet.


Nationaler “Heiratstourismus” wegen hoher Trauungsgebühren

Diese Entwicklung bewirkte allerdings, dass heiratswillige Paare sich aus Kostengründen nicht in ihren Heimatgemeinden trauen lassen, sondern zur standesamtlichen Eheschließung in anderen Gemeinden schreiten, wo außer den gesetzlich vorgesehenen Verwaltungsgebühren in Höhe von insgesamt 36 Euro keine weiteren Abgaben erhoben werden. Damit wurde jedoch ein Domino-Effekt angestoßen, da sich viele Gemeinden gezwungen sehen, ebenfalls zur Erhebung zusätzlicher Gebühren zu schreiten, um den aus benachbarten Gemeinden “importierten” Eheschließungen entgegen zu wirken – oder eben einfach nur auch die eigene Kasse aufzubessern.

Ebenfalls ist in den meisten Gemeinden, in denen zusätzliche Gebühren etabliert wurden, eine niedrigere Gebühr für Bürger der eigenen Gemeinde vorgesehen als für Auswärtige, während in anderen Gemeinden wie beispielsweise Nea Smyrni zusätzliche Gebühren nur von Paaren erhoben werden, die keine Bürger der Gemeinde sind.

Hinsichtlich der Höhe der zusätzlichen Gebühren schießt jedenfalls die Gemeinde Alexandroupolis den Vogel ab, die hier bereits seit Jahren die eigenen Bürger mit 120 Euro und auswärtige Paare sogar mit 160 Euro zur Kasse gebeten werden. Im vergangenen Juli schritt dann schließlich auch die Nachbargemeinde Soufli zur Erhebung einer zusätzlichen “Trauungsgebühr” in Höhe von 50 Euro für einheimische und 100 Euro für auswärtige Paare.

“Sie kamen zu Dutzenden aus Alexandroupolis, um hier ohne zusätzliche Kosten zu heiraten, und deswegen beschlossen wir, ebenfalls zusätzliche Gebühren zu erheben“, erklärte gegenüber der Zeitung “To Ethnos” der Bürgermeister der Gemeinde Soufli E. Poulilios.

(Quellen: Ethnos)

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