Papandreou verlangt mehr Respekt für Euroerschummler Griechenland


Regierungschef Papandreou in Berlin: "Jeder Grieche will Veränderung"


Es war eine kämpferische Rede: Griechenlands Premier Papandreou hat vor Industrievertretern in Berlin mehr Anerkennung für die Reformbemühungen seines Landes gefordert. Bald könnten neue Hilfen fließen - denn die Experten-Troika soll noch in dieser Woche nach Athen zurückkehren.

Berlin - Der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou hat von Europa mehr Anerkennung für die Reformbemühungen seiner Regierung gefordert. "Wir bitten nicht um Beifall, aber wir wollen Respekt für die Dinge, die wir tun!", sagte Papandreou in Berlin beim Tag der deutschen Industrie.

"Jeder Grieche will Veränderung", sagte der Politiker, "deshalb ist es entscheidend, dass die europäischen Partner an der Seite Griechenlands stehen." Die Griechen besäßen die Bereitschaft für den Wandel, aber alle müssten sich bemühen, diesen Geist am Leben zu halten.

Der griechische Regierungschef übte zugleich Selbstkritik. "Wir sind kein armes Land, wir waren ein schlecht geführtes Land." Man sei mitten auf einem "schmerzhaften Weg".

Papandreou betonte, Griechenland stehe zu seinen Zusagen, um die nächste Milliardenrate von Europäern und Internationalem Währungsfonds zu bekommen. "Ich kann garantieren: Griechenland wird alle Verpflichtungen erfüllen."


In Athen wurde kurz nach Papandreous Berliner Rede bekannt, dass die Experten-Troika von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds noch in dieser Woche nach Griechenland zurückkehrt. Dies teilte das Finanzministerium mit. Dabei werde es vor allem um die für 2013 und 2014 geplanten Maßnahmen gehen.

Papandreou griff auch die deutschen Sorgen um Milliardenhilfe für Athen auf. Das Geld von Europas Steuerzahlern werde investiert, um Schulden abzubauen und um die Stärken zu investieren, damit Griechenland autonomer und weniger abhängig werde. "Wir sind kein armes Land. Wir waren ein schlecht geführtes Land", sagte Papandreou.

In einer kämpferischen Rede vor deutschen Wirtschaftsvertretern, die wiederholt von Applaus unterbrochen wurde, warb Papandreou um Investitionen in sein Land. Er rief Investoren zu einem stärkeren Engagement in seinem Land auf, um es für die Zukunft zu rüsten.


Deutsche Industrie schreckt vor Investitionen zurück


Trotz des Applauses für Papandreou sieht die deutsche Industrie derzeit allerdings keine großen Chancen für ausländische Investitionen im fast bankrotten Griechenland. Das Investitionsklima dort sei nicht so, um im großen Stil zu investieren, sagte Industriepräsident Hans-Peter Keitel, der direkt vor Papandreou sprach.

Er rief die griechischen Unternehmer auf, jetzt als "Patrioten etwas für ihr Land zu tun" und nicht ins Ausland abzuwandern. "Es geht kein ausländischer Investor an der Spitze in das Land, wenn auf der Gegenspur die griechischen Investoren das Land verlassen."

In der nächsten Woche reist Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) mit einer großen Managerdelegation nach Athen, um für Investitionen zu werben. In den Besuch setzen die Griechen große Hoffnungen.

Papandreou zeigte sich zuversichtlich, die Schuldenkrise zu bewältigen. "Yes, we can" ("Ja, wir können"), sagte Papandreou und zitierte damit US-Präsident Barack Obama. Es gebe das Potential in Europa, die Krise als Chance zu einem wirklichen Wechsel nutzen.

Papandreou warnte vor überzogenenen Erwartungen: Es sei unrealistisch, dass man einer Gesellschaft über Nacht tiefgreifende Reformen verordnen könne. Er verglich die Situation im heutigen Griechenland mit der Situation der deutschen Wiedervereinigung. In Griechenland gehe es um die "Neugeburt eines Staates". Am Abend wird Papandreou Bundeskanzlerin Angela Merkel(CDU) treffen.


Geld in Griechenland wird knapp


Zugleich gerät die Regierung in Athen immer stärker in Bedrängnis. Nach Medienberichten wird das Geld langsam knapp. Weil die sechste Tranche der Hilfe der EU und des Internationalen Währungsfonds möglicherweise nicht rechtzeitig komme, habe Athen bereits viele Zahlungen ausgesetzt. Darunter seien etwa die Rückerstattung der Mehrwertsteuer an Exportunternehmen und die Zahlungen an einige Pharmaunternehmen. Eine Bestätigung seitens des Finanzministeriums gab es zunächst nicht.

Wie die Athener Sonntagszeitung "To Vima" am Dienstag auf ihrer Internetseite berichtete, hat Athen noch Geld, um die Löhne und Gehälter der Staatsbediensteten und die Renten und Pensionen bis inklusive Oktober auszuzahlen. Mit der Aussetzung der Zahlungen an viele Bereiche versuche Athen jetzt, etwa 1,7 Milliarden Euro zu finden, damit auch die Löhne und Renten im November bezahlt werden können, berichtete die "To Vima".

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