Lage in Griechenland schlimmer als gedacht



Die Wirtschaftsleistung wird laut Finanzminister Venizelos dieses Jahr um mehr als 4,5 Prozent einbrechen. Er stellt außerdem eine Bedingung für den auf dem Rettungsgipfel beschlossenen Anleihetausch. von Barbara Schäder Frankfurt

Die griechische Regierung hat ihre Konjunkturprognose zum wiederholten Mal nach unten korrigiert. Die Wirtschaftsleistung werde in diesem Jahr voraussichtlich um mehr als 4,5 Prozent schrumpfen, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos am Freitag vor dem Parlament in Athen. Noch im Juli war Athen von einem Minus von 3,8 Prozent ausgegangen. Zugleich stellte das Finanzministerium Mindestanforderungen für die geplante Mitwirkung privater Gläubiger am nächsten Rettungspaket auf. Bedingung sei eine Beteiligungsquote von 90 Prozent, teilte das Ministerium in einer auf der Website der Athener Börse veröffentlichten Stellungnahme mit.
Die Quote bezieht sich auf die Summe griechischer Staatsanleihen in den Büchern von Finanzinstituten, die spätestens am 31. Dezember 2020 fällig werden. Mit Beschluss des Euro-Krisengipfels vom 21. Juli wurden Banken und Versicherungen aufgefordert, diese Papiere in Anleihen mit längerer Laufzeit umtauschen. Der internationale Bankenverband IIF schätzte damals, dass dies bei 90 Prozent der fraglichen Anleihen gelingen werde. Die griechische Regierung stellte jetzt aber erstmals klar, dass sie bei einer geringeren Beteiligung den Anleihetausch ganz abblasen könnte.

Geringerer Beitrag würde das gesamte Rettungspaket gefährden

Diese Klarstellung ist brisant, weil es bislang stets hieß, die Gläubigerbeteiligung erfolge auf freiwilliger Basis. An den Märkten wurde die Stellungnahme dennoch positiv aufgenommen: Die Kurse griechischer Staatsanleihen stiegen, die Risikoprämien gingen zurück. Die Renditen von Zweijahrespapieren fielen um mehr als einen Prozentpunkt auf 44,7 Prozent. Die Risikoprämie, die Anleger dafür verlangen, dass sie griechische anstelle zweijähriger deutscher Staatsanleihen verlangen, fiel damit auf immer noch sagenhafte 44 Prozentpunkte.

Für Griechenland wäre eine Umtauschquote von weniger als 90 Prozent gleich doppelt problematisch: Neben dem geringeren Entlastungseffekt müsste Athen fürchten, dass die Euro-Partner ihre Zusage neuer Notkredite für Griechenland zurückziehen.
Das auf dem Krisengipfel zugesagte zweite Rettungspaket für Athen wurde unter der Prämisse verabschiedet, dass sich der Privatsektor beteiligt. Im Gipfelbeschluss heißt es dazu, Banken und Versicherungen sollten Griechenland über die Laufzeit des neuen Hilfsprogramms bis Ende 2014 Schulden in Höhe von mindestens 37 Mrd. Euro stunden oder ganz erlassen. Laut dem Finanzministerium in Athen ist dieser Beitrag nur zu erreichen, wenn schon für die bis zum 30. August 2014 fälligen Anleihen eine Umtauschquote von 90 Prozent erreicht wird.
Sollte der Beitrag des Privatsektors der Euro-Gruppe nicht reichen, "wird Griechenland die Transaktion nicht fortführen", schreibt das Finanzministerium mit Blick auf den Anleihetausch. Venizelos bat vor diesem Hintergrund seine Amtskollegen in anderen Ländern um Hilfe: Sie sollen Athen bei der Ermittlung der Bestände griechischer Staatsanleihen in den Bilanzen von Banken und Versicherungen unterstützen. ...

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