Deutsche Banken zögern bei Griechen-Rettung

Akropolis in Athen: 90-prozentige Teilnahme der Privatgläubiger als Bedingung

Droht das zweite Rettungspaket für Griechenland zu platzen? Laut "Financial Times" haben sich die größten deutschen Privatgläubiger noch nicht entschieden, ob sie sich an einem Anleihentausch beteiligen. Die Regierung in Athen verlangt aber eine rege Teilnahme - sonst will sie den Plan aussetzen.

London - Der Umschuldungsplan für Griechenland könnte ins Wackeln geraten. Ausgerechnet die größten deutschen Privatgläubiger zögern einem Zeitungsbericht zufolge noch, sich an dem geplanten Staatsanleihentausch zu beteiligen - ein Kernstück des zweiten Rettungspakets. Laut der "Financial Times" machen demnach die Bad Banks der Hypo Real Estate und der WestLB Probleme. In beiden Häusern werde noch diskutiert, ob und in welcher Höhe man sich an dem Anleihentausch beteiligen wolle.

Das jetzige Zögern der Banken kommt zur Unzeit. Griechenland hat erst vor wenigen Tagen in einem Brief an die Geldhäuser eine 90-prozentige Teilnahmequote zur Bedingung bei dem Tausch genannt . "Wenn diese Schwellen nicht erreicht werden, wird Griechenland keinen Teil der in diesem Brief beschriebenen Transaktion durchführen", heißt es in dem Schreiben. Darin werden die Banken aufgefordert, bis zum 9. September unverbindlich ihre Teilnahme zu erklären.

Die Euro-Länder hatten am 21. Juli beschlossen, dass sich die Privatgläubiger mit rund 50 Milliarden Euro an dem neuen Rettungspaket für Griechenland beteiligen. Euro-Staaten und Internationaler Währungsfonds (IWF) wollen ihrerseits zusammen 109 Milliarden Euro aufbringen.

Streng genommen sind die beiden Bad Banks keine privaten Geldhäuser, denn ihre Muttergesellschaften mussten in der Finanzkrise mit Hilfe der Steuerzahler gerettet werden. Die FMS Wertmanagement des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate hat Griechenland-Anleihen in Höhe von 7,4 Milliarden Euro, die Erste Abwicklungsanstalt der Landesbank WestLB ihrerseits hält Papiere für 1,1 Milliarden Euro.

Zwar ist die Erste Abwicklungsanstalt einem Vorschlag des Internationalen Bankenverbands IIF gefolgt, den Wert ihres Geldes auf Griechen-Anleihen um 21 Prozent abzuschreiben, ob sie sie tauschen will, ist laut "Financial Times" aber noch offen. Die FMS Wertmanagement sagte der Zeitung zufolge, dass sie ebenfalls noch nicht entschieden habe, ob sie sich beteiligen wolle.

Die Commerzbank , Deutsche Bank , BayernLB und die Versicherer Allianz, Munich Re und die DekaBank sollen dagegen bereits feste Zusagen gemacht haben. Am Wochenende hatte auch die DZ-Bank bestätigt, sich am vereinbarten Rettungspaket zu beteiligen. Das Institut muss im ersten Halbjahr dieses Jahres 243 Millionen Euro auf ihr Griechenland-Portfolio abschreiben, wie Bankchef Wolfgang Kirsch der "Welt am Sonntag" sagte.

Der IIF hatte vier Modelle für den Anleihentausch vorgeschlagen, die alle eins gemeinsam haben: Demnach verzichtet die Finanzwirtschaft in jedem Fall auf 21 Prozent ihrer Forderung - und erhält dafür neue, sichere Anleihen mit einer längeren Laufzeit. Einbezogen werden nur Anleihen, die bis 2020 fällig werden. Ein Beispiel: Die Commerzbank, die insgesamt drei Milliarden Euro an Athen verliehen hat, müsste auf 630 Millionen Euro verzichten. Tatsächlich lässt sich das zweitgrößte deutsche Geldhaus die Griechen-Rettungsogar 760 Millionen Euro kosten - und schießt damit über das Ziel des IIF hinaus .

Probleme bei der Staatssanierung

Zeitungsberichten zufolge kommt Griechenland mit seinem Sanierungsprogramm nur schleppend voran. Die konservative Athener Zeitung "Kathimerini" und die regierungsnahe Athener Sonntagszeitung "To Vima" berichteten übereinstimmend, erste Prüfungen seien nicht befriedigend ausgefallen. Bis Anfang September untersucht die sogenannte Troika aus EU, IWF und Europäischer Zentralbank (EZB) die jüngsten Sparbemühungen. Danach kann die nächste Tranche der Griechenland-Hilfe in Höhe von acht Milliarden Euro bis Ende September ausgezahlt werden.

Eine erste Gruppe von Kontrolleuren von EU, IWF und EZB soll Insidern zufolge festgestellt haben, dass die griechische Regierung noch nicht richtig mit dem Verkauf von Staatsimmobilien und Unternehmen begonnen habe. Athen hingegen besteht darauf, Staatseigentum nicht "zu Minimalpreisen" zu veräußern. Ein hoher Beamter des Finanzministeriums sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Wenn alle wissen, dass du dringend Geld brauchst - und du hast es herausposaunt - dann kann keiner erwarten, dass man einen vernünftigen Preis für seine Wohnung bekommt."

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