Griechenland in den Fängen der Familien-Clans

Die stark in die Kritik geratene griechische Politik liegt seit Jahrzehnten hauptsächlich in den Händen dreier Familien-Clans. So stehen nun Nachkommen derjenigen Politiker an der Macht, die den Niedergang des Landes über Jahre hinweg mitverantwortet haben.

Der aktuelle Oppositionsführer Antonis Samaras setzte sich 2009 zwar intern gegen «Clan-Mitglied» Dora Bakoyanni durch, seine Partei steht dennoch immer noch im Schatten der beiden konservativen Familien Karamanlis und Mitsotakis.

Vom Türkisch-Griechischen Krieg bis 2009

Der Vater der Ex-Aussenministerin Dora Bakoyanni, Konstantinos Mitsotakis, bekleidete von 1990 bis 1993 das Amt des Premiers. Mitsotakis war seit 1984 herrschende Gestalt der Nea Dimokratia und ist heute Ehrenpräsident.Dessen Onkel Eleftherios Venizelos herrschte mit Unterbrechungen von 1910 bis 1933 und war grösster Verfechter der «Megali Idea». 
Die Idee eines Gross-Griechenland unter dem Wiederanschluss Konstantinopels scheiterte in den türkisch-griechischen Kriegen Anfang des 20. Jahrhunderts kläglich.

Die Krise in Griechenland - eine Chronologie

Seit dem Beitritt in die Euro-Zone 2001 verschlimmert sich die finanzielle Misere. Seit 2009 ist sie offensichtlich. Einen Rückblick auf die Ereignisse finden sie hier.

Neben der Mitsotakis-Dynastie prägt die Karamanlis-Familie die jüngere Geschichte der Konservativen im Land. 

Mit dem konservativen Karamanlis in die EU

Der nach fünf Jahren als Premierminister 2009 von Papandreou abgelöste Konstantinos Karamanlis ist der Neffe von Konstantinos Karamanlis (gestorben 1998). Der konservative Politiker war in den 1950er und 1960er-Jahren mit Unterbrechungen Ministerpräsident, während der Militärdiktatur (1967-1974) lebte er im Pariser Exil.

Nach dem Zusammenbruch des Obristenregimes, gestaltete er als Regierungschef von 1974 bis 1980 die Rückkehr Griechenlands zur Demokratie. in deren Zug gründete er die Nea Dimokratia und führte das Land in die Europäische Gemeinschaft (heute Europäische Union genannt). Von 1980 bis 1985 sowie von 1990 bis 1995 amtierte er als Staatspräsident.

Grossvater, Vater und Sohn an der Macht

Die sozialistische Seite ist vor allem mit dem Namen Papandreou verbandelt. Georgios Papandreou hiess in Griechenland bereits der erste Ministerpräsident nach dem Zweiten Weltkrieg, der Grossvater des derzeitigen Premiers.

Der Zentrumspolitiker war in der Widerstandsbewegung gegen die deutsch-italienische Okkupation aktiv und sass von 1942 bis 1944 in italienischer Haft. Papandreou amtierte nach seinem Wahlsieg gegen die Konservativen 1964 bis 1965 noch einmal als Regierungschef. 

Er unterlag im Machtkampf mit dem jungen König Konstantin II., der ihn abberief. Nach dem Militärputsch 1967 stand er unter Hausarrest und starb im darauffolgenden Jahr.

Vom Kampf gegen die Nazis zum Kampf gegen die Krise 

Sein Sohn Andreas Papandreou lebte rund 20 Jahre im US-amerikanischen Exil. Erst 1960 kehrte er in seine Heimat zurück, wurde aber wenige Jahre später von der Militärdiktatur erneut ins Exil gezwungen.

Nach der Rückkehr Griechenlands zur Demokratie 1974 gründete er die Panhellenische Sozialistische Bewegung (Pasok), mit der er von 1981 bis 1989 sowie von 1993 bis 1996 als Ministerpräsident regierte. Dabei band er seinen Sohn Georgios, den heutigen Ministerpräsidenten, bereits in die Regierungsgeschäfte ein.

(zeitungen/koua)

Makedonisten Kommentar:
In Griechenland wird man nicht zum Politiker gemacht, man wird als einer geboren...

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