Streikbeschluss im größten Stromkonzern
Proteste in Griechenland - eine Ende ist nicht in Sicht.
Rund um den Verkauf des Staatssilbers bahnt sich eine der härtesten Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Gewerkschaften an
Wien/Athen - Für die Finanzhilfe durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Europäische Union muss Griechenland einen hohen Preis zahlen. Neben den eingeforderten Einsparungen hat Hellas auch die Aufgabe bekommen, ein umfangreiches Privatisierungsprogramm durchzuziehen. Unter den Hammer kommen soll dabei fast alles, was noch zum Staatsbesitz gehört.
Die Athener Pferderennbahn wird ebenso verkauft wie die Staatsanteile am Telekommunikationsunternehmen OTE und an den Wasserversorgern EYATH (Thessaloniki) und EYDAP (Athen). Auch über 20 regionale Flughäfen werden feilgeboten.
Doch die Privatisierungen sind umstritten, und so bahnt sich rund um den Verkauf des Staatssilbers eine der bisher härtesten Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Gewerkschaften an.
Konkret geht es um den Verkauf von Anteilen an der größten griechischen Stromgesellschaft DEI. Der Staat hält 51 Prozent an DEI und will seine Anteile auf 34 Prozent reduzieren. Die kampffreudige und von vielen Griechen als besonders starrköpfig beschriebene DEI-Gewerkschaft Genop, will das um jeden Preis verhindern. Am Donnerstag hat der Genop-Vorstand, der über 20.000 Arbeiter vertritt, beschlossen, im Mai einen 48-stündigen Streik abzuhalten. Damit drohen im ganzen Land großflächige Stromausfälle und ein erhöhter Importbedarf.
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