Griechenland: Streiks lähmen das Gesundheitswesen

Zu Auseinandersetzungen zwischen Ärzten und der Polizei kam es heute vor dem Gesundheitsministerium in der Aristotelous Straße in Athen. Ersten Informationen zufolge soll dabei die Vorsitzende der Ärztevereinigung von Piräus verletzt worden sein. Hintergrund war eine um 10.00 Uhr begonnene Protestkundgebung der Ärzte.

Parallel dazu hatten diese eine vierstündige Arbeitsniederlegung durchgeführt. Zudem führen die Ärzte der Sozialkasse IKA ab heute zwei aufeinanderfolgende 48-stündige Arbeitsniederlegungen durch. Das Erdgeschoss des Gesundheitsministeriums wird derzeit von den streikenden Ärzten besetzt gehalten.
Die Lage im Gesundheitssektor wird weiter verschärft, weil die Apotheker sowohl am Freitag als auch am kommenden Montag ihre Apotheken nicht öffnen. Ähnliche Maßnahmen führten sie bereits in den vorigen beiden Wochen mehrere Tage lang durch. Über weitere Proteste will sich der Apothekerverband am 9. Februar beraten. Hintergrund ist die Liberalisierung so genannter „geschlossener Berufe“. Betroffen davon sind u. a. auch Notare, Rechtsanwälte und Bauingenieure. 

Einer Meinungsumfrage zufolge, die das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hatte, sprechen sich 78 Prozent der Befragten für die Öffnung der geschlossener Berufe aus. Diese sieht u. a. auch die Abschaffung von Mindesttarifen bei den Bauingenieuren vor. Der Präsident der Ingenieurskammer Griechenlands Christos Spirtzis sagte gegenüber der Zeitung „Ta Nea“, dass Griechenland „keine Verpflichtung“ habe, „Mindestverdienste zu streichen“. Zudem würde der griechische Bürger daraus keinen Gewinn schöpfen. 

Athen soll bis 2013 einen Kredit von insgesamt 110 Milliarden Euro erhalten, um den Weg aus seiner Finanz- und Wirtschaftskrise zu finden. Dieser wird in Raten ausgezahlt. Für deren Auszahlung fordert die so genannte „Troika“ (IWF, EU-Kommission und Europäische Zentralbank) aber einschneidende Sparmaßnahmen und Reformen. Seit Montag dieser Woche ist wieder ein Experten-Team der Troika in Athen. Griechischen Medienberichten zufolge sollen sie sich über jüngste Entwicklungen unzufrieden gezeigt haben. (GZeh, Foto: Eurokinissi)

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