24-stündiger Streik beim Athener Nahverkehr

Griechenland / Athen. Einen 24-Stündigen Streik führen heute die Angestellten aller öffentlichen Nahverkehrsmittel durch. Nach Fahrplan verkehren lediglich die Züge und die Vorortbahn Proastiakos, die der staatlichen Zuggesellschaft OSE angehört. Gegenüber früheren Ankündigungen wird OSE heute nicht bestreikt.
Die Streikenden führten heute Mittag einen Protestmarsch Richtung Parlament und anschließend zum Wirtschaftsministerium durch. Wegen des Streiks aller öffentlichen Nahverkehrsmittel sind heute im Athener Innenstadtring, dem so genannten „Daktylios“, die einschränkenden Fahrverbotsregelungen aufgehoben. Außerdem dürfen heute ganztägig auch die Busspuren benutzt werden.
Der heutige Streik wurde von per Gericht als „illegal“ eingestuft. Unterdessen kündigte Transportminister Dimitris Reppas an, dass „diejenigen die sich nicht an die Entscheidung der Justiz halten, mit Strafen rechnen müssen“.
Hintergrund für die Proteste im Nahverkehr sind Sparpläne der Regierung, die zum Teil als sehr schmerzhaft empfunden werden. Ziel der Regierung ist es, die chronisch defizitären Betriebe, die auf einem Schuldenberg von insgesamt 3,8 Mil. Euro sitzen, vor einer Privatisierung oder eine Schließung zu retten. Allein im Jahr 2010 hatten sich ein Defizit von 390 Mio. Euro angehäuft. Minister Reppas hat sich als wichtigstes Ziel gesetzt das Defizit in diesem Jahr auf 150 Mio. zu senken. Erreicht werden soll das vor allem durch Gehaltskürzungen bei Angestellten, die zwischen 1.800 und 4.000 Euro im Monat verdienen.
Zudem sollen 1.500 überzählige Mitarbeiter auf andere Posten des öffentlichen Dienstes versetzt werden. Außerdem sollen die fünf separaten Firmen (OASA), die den Nahverkehr bestreiten, zu drei Tochterunternehmen verschmolzen werden. Diese sollen zukünftig aber auch wirtschaftlich kooperieren: Wenn etwa eine der Firmen Gewinne erwirtschaften sollte, soll dieser an eine eventuell verlustreiche Firma des Unternehmens abgetreten werden. Auch will das Transportministerium Fahrpreiserhöhungen von 1 Euro auf 1,20 Euro bzw. 1,40 Euro, durchsetzen.
Diese Gesetzesnovelle, wurde am Mittwoch vom Transportminister dem Ministerrat vorgestellt und ist von diesem bewilligt worden.
Eine Studie zeigte, dass die Lohnkosten zwischen den Jahren 2004 bis 2009 um 43 % gestiegen sind, ohne dass es nennenswerte Neueinstellungen gegeben haben soll. Das Defizit für das Jahr 2009 wird auf 580 Mio. Euro geschätzt. Das durchschnittliche Jahreseinkommen bei der Athener Straßenbahn Tram erreicht 31.500 Euro. Bei der Elektrobahn ISAP, die zwischen Piräus und Kifissia verkehrt, stieg dieses mit einer rapiden Geschwindigkeit auf 86.300 Euro. Das neue Gesetz soll voraussichtlich noch bis Februar im Parlament verabschiedet werden. (Griechenland Zeitung / eh)

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