Jeder dritte Grieche lebt an der Grenze zur Armut

Nach fünf Jahren Troika-Politik geht es den griechischen Bürgern so schlecht wie schon lang nicht mehr. Jeder dritte Grieche ist gefährdet, in die Armut abzurutschen. In keinem anderen Euroland ist die Situation so dramatisch.

Kaum hat die wiedergewählte Syriza das dritte Bailout im Parlament durchgebracht, zeigt sich die traurige Bilanz der Troika-Politik. Unabhängig von wirtschaftlichen Restrukturierungen, die das Land tatsächlich braucht, hat der Umfang der Sparmaßnahmen jedoch einen bitteren Beigeschmack. Nach nun mehr zwei Bailouts sind 36 Prozent der griechischen Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, so die Statistikbehörde Eurostat. 2008 lag diese Zahl noch bei 28,1 Prozent.

„Das bedeutet, dass sie sich in mindestens einer der folgenden drei Situationen befinden: sie sind nach Zahlung von Sozialleistungen von Armut bedroht (Einkommensarmut), sie leiden unter erheblicher materieller Deprivation oder leben in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit.“ Mehr als jeder dritte in Griechenland ist von Armut bedroht. Das ist die höchste Quote in der ganzen Eurozone und auch deutlich höher als der EU-Durchschnitt (24,4%). Nur in Bulgarien und Rumänien waren noch mehr Menschen von Armut bedroht. In Deutschland ist es jeder Fünfte (20,6 %).

In der vergangenen Woche hatte das neue griechische Parlament ganz knapp das neue, dritte, Bailout-Programm gebilligt: Mit 154 von 300 Stimmen. Selbst etliche Abgeordnete der PASOK und Nea Demokratia stimmten dagegen, obwohl diese Parteien für die Absegnung der vorangegangenen zwei Bailouts waren, berichtet keeptalkinggreece.com.

Während die griechischen Bürger derzeit höchsten 1.680 Euro im Monat abheben dürfen, wird nun bei der Kirche des Landes eine Ausnahme gemacht. Ende September kündigte der Finanzminister Euclid Tsakalotos an, dass die orthodoxe Kirche des Landes von den Kapitalverkehrskontrollen ausgenommen wird. So dürfen die Diözesen 10.000 Euro und die Erzdiözese 20.000 Euro monatlich vom Konto nehmen. Der Kirche zufolge sei dies notwendig, damit die wohltätige Arbeit der Kirche nicht zum Erliegen komme.

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