Griechenland muss auf Hilfskredite warten

Athen. Nur drei Monate alt ist das neue Hilfspaket für Griechenland, und doch gibt es bereits Differenzen zwischen Brüssel und Athen. Die Eurogruppe kritisiert, dass Griechenland von den versprochenen 48 Reformschritten erst ein Drittel komplett verwirklicht hat. Die für diese Woche vorgesehene Freigabe der Kredittranche von zwei Milliarden Euro durch die Finanzstaatssekretäre der Eurogruppe ist deshalb bereits verschoben worden. Die von zusätzlichen Reformen abhängige Auszahlung einer weiteren Milliarde Euro, die eigentlich für November vorgesehen war, dürfte sich dadurch ebenfalls verzögern.

EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis war zu dem Thema zu Gast bei Premier Alexis Tsipras in Athen. Der Lette ermahnte die griechische Regierung, die vier größten Banken des Landes wie geplant bis Ende des Jahres zu rekapitalisieren. Darüber seien sich "alle einig", sagte Dombrovskis am Dienstagabend nach einem Gespräch mit dem griechischen Notenbankchef Yannis Stournaras. Zuvor hatte der Stellvertreter von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Athen bereits eine Warnung zukommen lassen: Sollte die Rekapitalisierung nicht bis Jahresende bewerkstelligt sein, drohten vielen Sparern und Unternehmen mit Guthaben von mehr als 100.000 Euro Verluste. Das könnte Pleiten nach sich ziehen.

Schaden für Wirtschaft
Premier Tsipras will am Donnerstag ein Gesetz zur Bankenrekapitalisierung durch sein Parlament bringen. Wird das Gesetz angenommen, käme Athen der Auszahlung der zwei Milliarden Euro aus dem Rettungspaket immerhin "näher", wie es am Dienstag aus Eurogruppenkreisen hieß. Realistisch sei eine Überweisung aber frühestens Mitte November.

Der Verzug schadet letztlich der griechischen Wirtschaft, wie Dombrovskis sagte: Denn das Geld, das mit den Tranchen nach Griechenland käme, müsse Athen nicht gleich wieder zur Bedienung seiner Schulden bei internationalen Gläubigern abgeben. Das südeuropäische Krisenland könnte damit ausstehende Rechnungen bei einheimischen Unternehmen begleichen und somit die Wirtschaft beleben.

Tsipras hatte sich im Juli nach erbittertem Widerstand, der ganz Europa in Atem hielt, zu weiteren Einsparungen, Strukturreformen und Privatisierungen verpflichtet. Dafür schnürten die Eurostaaten ein drittes Rettungspaket von 86 Milliarden Euro und bewahrten das Land im letzten Moment vor der Pleite.

Gern gelesen

THE GREEK HERACLES WAS A BLACK MAN AND THE AFRICAN INFLUENCE ON GREEK AESTHETICS

Griechenland: 2,5 MRD Euro Stromschulden – Versorger schaltet bald erste 50.000 Kunden ab!

Griechenland: Sozialkassen schaffen parallele Staatsverschuldung

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nikos Dimou: Greece has already lost in the name issue

THE GREEK HERACLES WAS A BLACK MAN AND THE AFRICAN INFLUENCE ON GREEK AESTHETICS

Austerity Porn: Greek Terrorists Rape Ministers' Wives in Controversial Revenge Movie