Griechenland: "So kann es nicht weiter gehen"

Finanzminister Schelling ist wie seine Kollegen zunehmend genervt. In griechischen Reformvorschlägen bisher keine essenziellen Fortschritten. Ratlosigkeit, wie es weiter geht.
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht "keine rein formal rechtliche" Möglichkeit eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone. Vor Beginn der Sitzung der Eurogruppe am Freitag im lettischen Riga kritisierte Schelling die Hinhaltetaktik Athens und meinte, "so kann es nicht weiter gehen".

Es seien "keine essenziellen Fortschritte" vorhanden. Auf die Frage, was passiert, wenn bis Ende Juni - dem Auslaufen des zweiten Hilfsprogramms an Athen - keine Einigung erzielt werde, sagte Schelling": Das kann ich nicht beantworten".
Also läuft es in Richtung Grexit? - Schelling: "Es gibt gar kein Ausscheiden aus dem Euro. Es gäbe nur ein Ausscheiden aus der EU und das hätte politisch eine große Tragweite und das wünscht sich niemand". Daher seien alle gefordert, zu Lösungen zu kommen. "Aber dazu braucht es zwei, die eine Lösung wollen".
Seine Gesprächsbasis zum griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis bezeichnete er trotz der jüngsten Angriffe seines Athener Kollegen als gut. Allerdings fehlten einfach Ergebnisse. Außerdem dürfte die Angelegenheit auf Chefebene in Athen gehoben worden sein, da Premier Alexis Tsipras entscheide. Angesprochen darauf, ob Varoufakis noch der richtige Mann sei, sagte Schelling, er sei der falsche Adressat für eine solche Frage.
Jedenfalls "braucht es partnerschaftliche Verhältnisse. Einseitig wird es nicht gehen. Immer wieder vertröstet werden, wird nicht ausreichen. Keine Reformen machen, wird auch nicht ausreichen. Wir müssen auch in Österreich Reformen machen, die EU verlangt strukturelle Reformen. Uns geht es besser, aber wir müssen auch antauchen, um Reformen zu schaffen. Das erwarten wir auch von den Griechen", so Schelling, der "genervt" ist.


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