Mehr Suizide in Griechenland wegen Sparpolitik

Die drastische Sparpolitik in Griechenland hat offenbar die Zahl von Suiziden in dem Land stark ansteigen lassen. In den Monaten nach der Verabschiedung von Sparmaßnahmen im Juni 2011 habe die Zahl der Suizide um knapp 36 Prozent zugenommen, heißt es in einer im Online-Fachmagazin "BMJ Open" veröffentlichten Studie.

Für ihre Studie untersuchten Forscher aus den USA und Griechenland monatliche Suizidzahlen zwischen 1983 und Ende 2012 und verglichen sie mit tiefgreifenden wirtschaftlichen Ereignissen. Dabei berücksichtigten sie nicht nur offizielle griechische Statistiken, sondern untersuchten auch Todesfälle, die als Unfälle deklariert waren, bei denen es sich aber womöglich um Suizide gehandelt hatte.

In dem drei Jahrzehnte umspannenden Zeitraum zählten die Forscher etwa 11.500 Menschen, die sich in Griechenland das Leben nahmen, mehr als 9000 davon waren Männer. Nach der Einführung des Euro im Januar 2002 sank die Zahl der Suizide deutlich, bei Männern um 27 Prozent. Im Oktober 2008 stiegen die Suizidzahlen im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise dagegen deutlich an - und verzeichneten 2011 einen weiteren starken Anstieg mit der Verabschiedung von strikten Sparmaßnahmen im Kampf gegen die Schuldenkrise in Griechenland.

Nach Angaben von Studienleiter Charles Branas von der Universität von Pennsylvania in den USA zeigen die Ergebnisse nicht nur die Auswirkungen einer strikten Sparpolitik auf das Befinden der Menschen und die Notwendigkeit, in wirtschaftlichen Krisenzeiten gefährdete Menschen besonders zu schützen.

Vielmehr habe die Studie auch deutlich gemacht, dass neben den Sparmaßnahmen auch bedeutend sei, wie diese und ihre Folgen von Politikern und der Presse dargestellt würden. So gab es im April und Mai 2012 einen starken Anstieg von Suiziden, nachdem sich ein Rentner auf einem Platz in Athen das Leben genommen hatte. Die Presse hatte ausführlich und oft sehr emotional über diesen Fall berichtet.

Ein Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrisen und Suiziden war schon in anderen Studien festgestellt worden. So kam eine Studie 2013 zu dem Ergebnis, dass es nach Beginn der Finanzkrise 2008 in Spanien eine Zunahme der Suizide um acht Prozent gegeben hatte.

Quelle: 2015 AFP


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