Angriff auf Kommunisten: Neonazi-Attacke schockiert Griechenland

Mit Eisenstangen sind Anhänger der rechtsextremen "Goldenen Morgenröte" in Griechenland auf ihre Gegner losgegangen. Nun mehren sich Forderungen nach einer Reaktion der übrigen Parteien. Manche wollen die Neonazis aber auch stärker einbinden.

Nach einem Angriff von Rechtsextremen auf Kommunisten diskutiert Griechenland über den Umgang mit der "Goldenen Morgenröte". Drei Mitglieder der neofaschistischen Partei wurden laut der Zeitung "Ta Nea" als Anstifter einer Prügelei in Perama identifiziert, einem Vorort der Hafenstadt Piräus.

Nach Angaben der kommunistischen Partei klebten dort in der Nacht zu Freitag 30 ihrer Anhänger Plakate, als sie von rund 50 Rechtsextremen attackiert wurden. Die schwarz gekleideten Schläger sollen ihre Opfer mit Eisenstangen und Baseballschlägern angegriffen haben. Nach Krankenhausangaben wurden neun Menschen leicht verletzt. 24 Menschen wurden vorübergehend festgenommen.
Seitdem die "Goldene Morgenröte" ins griechische Parlament gewählt wurde, kam es wiederholt zu Übergriffen ihrer Mitglieder auf politische Gegner und Migranten. Ein Sprecher der Partei versetzte einer kommunistischen Abgeordneten sogar während einer Fernsehsendung einen Fausthieb. Der Angriff in Perama gilt als bislang brutalster Übergriff, "Ta Nea" schrieb am Samstag von einer "Demonstration des Hasses".

Bereits am Freitag hatten in Athen mehrere tausend Menschen gegen den Überfall protestiert. Das Linksbündnis Syriza kritisierte die Ereignisse als "mörderischen Angriff", der von "feigen Nazi-Gangstern" verübt worden sei. Die sozialistische Pasok forderte eine gemeinsame Reaktion der übrigen Parteien. Lediglich die konservative Nea Dimokratia von Premierminister Antonis Samaras äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Nach jüngsten Umfragen käme die "Goldene Morgenröte" derzeit auf 13 Prozent der Stimmen, bei der Wahl 2012 waren es noch knapp sieben. Noch erfolgreicher ist jedoch das Linksbündnis Syriza, das laut aktuellen Umfragen nahezu gleichauf mit der Nea Dimokratia liegt. Vor diesem Hintergrund hatten Kommentatoren in jüngster Zeit eine Zusammenarbeit von Konservativen und "Goldener Morgenröte" ins Spiel gebracht. Dimitris Psarras, ein Chronist der Parteigeschichte, nannte dies gegenüber dem britischen "Guardian" eine "besonderes beunruhigende Entwicklung".

Der Regierungssprecher Simos Kedikoglou erklärte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, an Spekulationen über eine mögliche Annäherung an die "Goldene Morgenröte" sei "nichts dran, sie kommen von unseren Gegnern". Zum Angriff in Perama sagte Kedikoglou, es sei "selbstverständlich, dass wir ihn verurteilen".

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