Griechenland: Mehr als ein Fünftel lebt in absoluter Armut

Während in den meisten EU-Ländern die Armut statistisch gesehen auf dem Rückzug ist, steigt sie in Griechenland unablässig an. Ganze 22 Prozent der Griechen gelten offiziell als "arm". Die Realität ist jedoch deutlich schlimmer, weil die Statistiken die Wahrheit verzerren.

Auch wenn Griechenland in Sachen absoluter Armut nicht an bulgarische oder rumänische Verhältnisse herankommt, so ist die Entwicklung der letzten Jahre äußerst bedenklich. Sind es in diesen beiden anderen EU-Ländern nämlich vor allem die strukturellen Probleme, die seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes eine signifikante wirtschaftliche Verbesserung verhindert, ist es in Griechenland vor allem die massive Austeritätspolitik.


Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, leben in der ganzen Europäischen Union insgesamt 8,2 Prozent in Armut. Den höchsten Wert weist hierbei Bulgarien mit 34,2 Prozent auf, gefolgt von Rumänien mit 24,6 Prozent. Griechenland folgt mit 22,2 Prozent der Bevölkerung gleich auf Rang 3.
Besonders problematisch ist hierbei aber der Umstand, dass die Armut in Griechenland weiterhin zunimmt, während in vielen anderen europäischen Ländern inzwischen sogar ein Rückgang feststellbar ist. Die Zahl der insgesamt 2,37 Millionen in Armut lebenden Menschen in Griechenland stellt sogar rund 5,8 Prozent aller armen Menschen in der Europäischen Union (ca. 41 Millionen von Armut betroffenen Personen) dar.
Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass im Zuge der sinkenden Einkommen in ganz Griechenland die Armutsschwelle ebenfalls gesunken ist. Als arm gilt zum Beispiel eine allein lebende Person dann, wenn sie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient. Sinkt das mittlere Einkommen – wie im Falle Griechenlands – dramatisch um rund ein Drittel, wirkt sich das ebenfalls aus. Das heißt anhand von Beispielzahlen: Wenn das mittlere Nettoeinkommen zuvor bei beispielsweise 1.200 Euro lag und nun bei 800 Euro, dann sinkt die Armutsschwelle von 60 Prozent ebenfalls – und zwar von 720 auf 480 Euro.
Insofern sind die von Eurostat veröffentlichten Zahlen natürlich auch mit Vorsicht zu genießen. Das tatsächliche Ausmaß der Armut in Griechenland liegt nämlich (wie das obige Beispiel zeigt) deutlich über dem offiziellen Wert. In Wirklichkeit dürften nämlich inzwischen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung ins wirtschaftliche Prekariat abgerutscht sein.

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