Griechenland: Das Drama der Arbeitslosigkeit

Jeder zweite junge Grieche ist ohne Job
In den vergangenen Wochen ist es um Griechenland doch sehr ruhig geworden.

Nach dem Schuldenschnitt sieht es vordergründig so aus, als ob das Land vor der Rettung steht.

Fakt ist vielmehr: Bislang ist erst einmal nur der unmittelbare Staatsbankrott verhindert worden – mehr nicht.

Das Land steht immer noch am Abgrund. Und ohne massive Verbesserungen der wirtschaftlichen Situation ist es nur noch ein Schritt bis zum Absturz. Wie dramatisch die Lage in Griechenland noch immer ist, haben in dieser Woche einmal mehr die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt gezeigt.

Ohne eine durchgreifende Verbesserung am Arbeitsmarkt wird auch die griechische Wirtschaft nicht wieder auf die Beine kommen. Doch derzeit verschlimmert sich die Lage immer noch weiter. Im Januar 2012 ist die offizielle Arbeitslosenquote auf 21,9% gestiegen. In absoluten Zahlen waren das 1,09 Mio. Menschen.

Einen Monat zuvor waren es erst 21% und im vergangenen Jahr waren es nur 15,1%. An diesem Vergleich wird das Tempo der Verschlechterung am griechischen Arbeitsmarkt deutlich. Und der etwas längere Blick in die Vergangenheit zeigt auch die dramatische Entwicklung.

So lag die Arbeitslosenquote im Frühjahr 2008 nur bei rund 6,5%. Damit hatte es Griechenland geschafft, seit dem Jahr 2000 die Arbeitslosenquote fast zu halbieren. Doch seit dem Aufkommen der Krise hat sich die Entwicklung am Arbeitsmarkt dramatisch verschoben.

Jeder zweite junge Grieche ohne Job
Noch sehr viel extremer ist die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit: Im Januar 2012 waren erneut mehr als 50% der Jugendlichen ohne Job und damit auch ohne Perspektive.

Wie soll ein Land bei diesen Voraussetzungen wieder auf die Beine kommen? Auf diese Frage gibt es kaum eine Antwort. Die Struktur der griechischen Wirtschaft ist alles andere als zukunftsfähig.

Und dann kommen sogar noch statistische Tricks mit hinzu, die die Lage in Griechenland noch verschlimmern. So gibt es jetzt auch saisonbereinigte Arbeitslosenzahlen bei denen die Gruppe der Inaktiven mit aufgeführt sind.

Was sind das? Dabei handelt es ich um eigentlich arbeitsfähige Griechen, die aber dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen.

Im Dezember betrug die Anzahl in dieser Gruppe 4,4 Mio. Bei den jetzt vorgelegten Zahlen für den Januar 2012 waren es nur noch 3,32 Mio. Es bleibt also die Frage: Was ist mit rund einer Millionen arbeitsfähigen Griechen über 16 Jahre?

Sie sehen daran, wie stark das Land noch immer in der Krise feststeckt. Und eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist auf jeden Fall nicht in Sicht.

Doch solche Nachrichten hören Sie nicht im Fernsehen oder lesen Sie in den großen Zeitungen. In den Medien soll vielmehr das Bild der erfolgten Rettung Griechenlands vorherrschen. In der Ausblendung der Krisenrealität sehe ich eine sehr große Gefahr.

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