Unterrichten ohne Bezahlung-Sparpolitik am Athener Konservatorium
Die Sparpolitik in Griechenland hinterläßt auch im kulturellen Leben ihre Spuren. So meldete kürzlich das Athener Konservatorium, die älteste Musikhochschule des Landes stehe kurz vor dem Aus. Der Unterricht geht aber weiter, trotz aller Widrigkeiten.
Für die Verfehlungen der Politik müssen immer die Falschen bezahlen, so kommt dabei immer auch die Kultur unter die Räder. Theater schließen, Orchester lösen sich auf und sogar das renommierte Athener Konservatorium gibt es eigentlich nur noch, weil die verbliebenen Lehrer ohne Bezahlung weiterarbeiten.
"Ich persönlich will hoffen, dass ich mein Geld irgendwann kriege. Zum Zweiten glaube ich, dass dies hier für das was ich tun möchte, nämlich junge Leute an die klassische Musik ranzuführen, der beste Ort in Griechenland ist."
Maria Estratiado, Klavierlehrerin
Das Kulturministerium hat seit dem letzten Sommer kein Geld mehr überwiesen, die Ausstände werden immer größer. Dabei blickt die Institution auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Hier erwarben der etwa Dirigent und Komponist Dimitri Mitropoulos und die Sängerin Maria Callas ihr Diplom. Heute sind hier rund 850 Schüler und Studenten eingeschrieben. Denn das Athener Konservatorium vereint eine Musikschule und eine Musikhochschule unter seinem Dach.
Die Lage der Bevölkerung in Griechenland, die unter dem Spardiktat der Regierung zu leiden hat, ist zum Teil dramatisch. Die Jugendarbeitslosigkeit hat neue Höchststände erreicht. Am 14. März wurde gemeldet, dass es inzwischen mehr Jugendliche ohne Arbeit gibt als welche mit.
