Griechenland schließt drei von vier Tourismusbüros

Die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr schließt aufgrund der Sparmaßnahmen bis zum Jahresende drei ihrer vier Büros in Deutschland.

«Wegen der Sparmaßnahmen können wir uns nicht mehr so viele Büros leisten», sagte der Direktor der Fremdenverkehrszentrale Panagiotis Skordas in Frankfurt. Die Niederlassung in Hamburg werde bereits im August geschlossen, Berlin voraussichtlich im Oktober. In München erhalten Urlauber noch bis Ende des Jahres Infomaterialien über Griechenland. Danach müssen sie sich an die Zentrale in Frankfurt wenden.


Griechenland schließt Tourismusbüro in Hamburg

„Wegen der Sparmaßnahmen können wir uns nicht mehr so viele Büros leisten", so der Direktor der griechischen Fremdenverkehrszentrale.

Die Griechische Zentrale für Fremdenverkehr schließt bis zum Jahresende drei ihrer vier Büros in Deutschland. „Wegen der Sparmaßnahmen können wir uns nicht mehr so viele Büros leisten“, sagte der Direktor der Fremdenverkehrszentrale Panagiotis Skordas in Frankfurt. Die Niederlassung in Hamburg werde bereits im August geschlossen, Berlin voraussichtlich im Oktober. In München erhalten Urlauber noch bis Ende des Jahres Informationen über Griechenland. Danach müssen sie sich an die Zentrale in Frankfurt wenden.

Pleitevirus und die Suche nach dem Gegenmittel

Die Angst vor dem Schuldenvirus greift um sich. Die Euro-Staaten wollen ein Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Staaten wie Italien unter allen Umständen verhindern. In Brüssel berieten EU-Spitzenpolitiker am Montag über die Lage in dem drittgrößten Euro-Land, das doppelt so hoch verschuldet ist wie die EU erlaubt. Die Finanzminister der 17 Euro-Länder arbeiteten außerdem eine Erklärung aus, um die hoch nervösen Finanzmärkte ruhig zu stellen. Darin wollten sie dem Schuldensünder Griechenland rasch ein neues Hilfspaket von bis 120 Milliarden Euro zusagen, berichteten Diplomaten. Zugleich sollten Italien und andere hochverschuldete Länder aufgefordert werden, ihre Haushalte weiter in Ordnung zu bringen. Kanzlerin Angela Merkel drängte die Regierung von Silvio Berlusconi am Montag zu Fortschritten beim Sparen.

Das neue Aufflammen der Krise beschäftigt seit Tagen die Märkte, die fürchten, dass nun auch noch Italien – das drittgrößte Land in der Währungsunion – Hilfe benötigen könnte. Bislang erhalten bereits Griechenland, Irland und Portugal Unterstützung von den Europartnern und dem Internationalen Währungsfonds IWF. Die Sorgen um die Schuldenberge in Italien schickten den deutschen Leitindex Dax am Montag auf Talfahrt wie seit März nicht mehr. Die Börse in Mailand schloss mit einem Verlust von knapp vier Prozent.

Zehnjährige italienische Staatsanleihen verloren mehr als drei Prozent ihres Wertes, während Versicherungen gegen einen Zahlungsausfall so teuer waren wie nie zuvor. Auch Finanztitel bekamen dies zu spüren: Die Aktien von Italiens größter Bank UniCredit büßten mehr als sechs Prozent ihres Wertes ein, in Frankfurt stürzten die Titel der Commerzbank um fast neun Prozent und die der Deutschen Bank um mehr als drei Prozent. Der Euro fiel zeitweise unter die wichtige Marke von 1,40 Dollar.

Merkel fordert rasches Handeln

Merkel forderte Italien auf, schnell einen Sparhaushalt zu verabschieden. Dies wäre ein ganz wichtiges Signal, betonte sie. „Ich habe festes Vertrauen, dass Italien genau einen solchen Haushalt verabschieden wird.“ Sie habe am Sonntag mit Berlusconi telefoniert.

Der italienische Staat sitzt auf einem Schuldenberg von rund 120 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsproduktes – obwohl die EU die Obergrenze auf 60 Prozent festgelegt hat. Nur Griechenland ist mit 150 Prozent noch höher verschuldet. Sollte Italien wegen unbezahlbar hoher Zinsen vom Kapitalmarkt abgeschnitten werden, wären die Folgen weitaus gravierender als beim kleineren Griechenland. Der Euro-Rettungsschirm wäre mit einer faktischen Staatspleite dieser Größe überfordert.

Das niederländische EZB-Ratsmitglied Nout Wellink schlug deshalb jüngst vor, die Garantiesumme des Pakets auf 1,5 Billionen Euro zu verdoppeln. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erteilte solchen Ideen jedoch eine Absage. Dies seien Gerüchte, die mit der Realität nichts zu tun hätten. Sein Kabinettskollege Philipp Rösler äußerte sich ähnlich. Neue Rettungsmechanismen seien kein Thema, sagte der Wirtschaftsminister der Zeitung „Die Welt“.

Schäuble und sein niederländischer Amtskollege Jan Kees de Jager äußerten sich zuversichtlich, dass Italien sein Sparprogramm durchhalten werde. Er glaube nicht, dass das Land zum nächsten Problemfall werde, sagte Schäuble. „Und ich habe keinen Zweifel, dass Italien die richtigen Entscheidungen trifft.“ Das vom Kabinett verabschiedete Sparpaket über 40 Milliarden Euro muss noch durch das Parlament.

Details des Notplans umstritten

Die Details des neuen Griechenland-Notplans sind zwischen den Ländern nach wie vor umstritten, dazu zählt insbesondere die geplante Beteiligung von Banken und Versicherungen an den Kosten der Rettungsaktionen. Vor allem Deutschland, die Niederlande und Finnland verlangen, dass die Privatgläubiger einen „substanziellen Anteil“ an dem Paket stemmen. Doch die Ratingagenturen spielen nicht mit und wollen auch ein freiwilliges Mitziehen der Banken als einen teilweisen Zahlungsausfall bewerten – und das wollen die Europäer verhindern. Wegen der Meinungsverschiedenheiten dürften sich die Arbeiten bis Ende August oder Anfang September hinziehen, sagte de Jager. „Europa ist bereit, die Eurozone zu verteidigen“.

Zu einem Krisengespräch trafen sich bereits vor der Ministerrunde EU-Spitzenvertreter bei EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy. Dabei ging es auch um Italien. „Wir haben unsere Meinungen über die jüngsten Entwicklungen in der Euro-Zone ausgetauscht“, sagte Van Rompuy nach dem Gespräch. Auch die Umsetzung des zweiten Hilfspakets für Athen sei besprochen worden. An der Sitzung nahmen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, EU-Währungskommissar Olli Rehn, EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker. Van Rompuy führt die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs.

Spekulationen über eine Aufstockung des laufenden Euro-Rettungsschirms wiesen mehrere Minister zurück. „Davon kann überhaupt keine Rede sein“, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble. Diese Gerüchte hätten mit der Realität nichts zu tun. Nach einem Bericht von „Welt Online“ hatte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Verdopplung auf 1,5 Billionen Euro gefordert, weil ihrer Ansicht nach der bestehende Schirm als Schutzmauer um Italien nicht ausreiche.

Griechenland brachte derweil eine „Treuhandanstalt“ zum Verkauf seines Tafelsilbers an den Start. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos Evangelos gab in Athen die Führung einer griechischen „Kasse zur Verwertung staatlichen Vermögens“ bekannt. Sie soll in den kommenden vier Jahren Staatsbesitz im Wert von 50 Milliarden Euro verkaufen.

Die Ressortchefs unterzeichneten in Brüssel auch den Vertrag zur Schaffung des neuen Krisenfonds für Euro-Wackelkandidaten (ESM). Er soll zum 1. Juli 2013 die derzeitige europäische Finanzfeuerwehr EFSF ablösen. Der Fonds wird eine Kapitalausstattung von 700 Milliarden Euro haben, von denen 80 Milliarden bar eingezahlt werden.

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