Griechenland-Krise, Faschismus und moderner Totalitarismus

Will Deutschland bei den geopolitischen Optionen, der Eroberung von Territorien und dem Besitz der Reichtum produzierenden Quellen ein vermeintliches Vorzugsrecht durchsetzen?

Anlässlich des Gipfeltreffens in Brüssel publizierte Jorgos Papasotiriou, Direktor der ZeitungVradyni, am 21. Juli 2011 in der Kolumne “Zeichen der Zeit” unter dem Titel “Der Faschismus hat als Waffe die Angst” einen Beitrag, der nachstehend in deutscher Übersetzung wiedergegeben wird.

Sie nannten das Verbrechen Skandal. Der Hunger in Ostafrika ist jedoch kein Skandal, sondern ein Verbrechen gegen die Menschheit. Verbrecher sind die Westler, die Bürgerkriege und Teilungen verursachen, um die Bodenschätze zu kontrollieren und im wahrsten Sinne des Wortes für ein Stück Brot ungeheure Flächen afrikanischer Länder kaufen. Verbrecher sind diejenigen, welche die Maske der angeblichen wohltätigen nichtstaatlichen Organisationen tragen. Diese Verbrecher wird niemand jagen wie die Serben oder allgemein alle, die sich den Befehlen der Westler widersetzen. 


Ebenso werden wenige und nur für kurze Zeit über den Freitod des 21-jährigen chinesischen Arbeitnehmers der Foxconn sprechen, die elektrische Geräte für Apple, Sony und Nokia herstellt. Wie es auch mit den Selbstmördern der France Telecom geschah. Letztere sind jedoch nicht wie die ersten, da diese Westler sind. Genau wie sich der “junge Sklave” des Platon von den anderen Sklaven unterschied, weil er Griechisch sprach, so sind heute die Sklaven in Deutschland, Frankreich oder England privilegierter gegenüber den verhungernden Afrikanern, den bombardierten Asiaten, den chinesischen Sklaven und, in letzter Zeit, den griechischen Ruderern der Galeere.


Das gemeinsame europäische Haus ist ein Mythos

Wir letztere nahmen an, mit dem Eintritt in die Europäische Gemeinschaft und noch viel mehr in die Eurozone die Vorteile der privilegierten Sklaven genießen zu werden. Von wegen! Jetzt, wo wir es verstanden haben, ist es jedoch zu spät. Das vereinigte Europa, das gemeinsame europäische Haus erwiesen sich als Mythos. Weder die Deutschen, noch die Franzosen, keine sind Europäer. Jeder will Europa zu seinem Imperium machen. Wobei die Deutschen dem Ziel am nächsten sind. Und wenn es nur um den “deutschen Egoismus” gehen würde, wäre das Übel gering.

Wir befürchten sehr, dass die modernen Deutschen den anderen auf arrogante und manchmal auf totalitäre Weise begegnen. Genau wie die Nazis, die zu dem einzigen weltweiten Wert ihre eigene ethnische Kultur, ihre eigene Weise des Denkens und Lebens erhoben, den Weisen der anderen Völker und ihrer im Lauf der Geschichte eroberten Würde den Respekt verweigernd.

Deswegen sind Nazismus und Faschismus präsent und haben als Waffe die Angst. Das heutige Gipfeltreffen in Brüssel wird als Untergang der Welt präsentiert. Angst überall und um alles. Angst um die Banken, Angst um die Arbeit, Angst um das Überleben, Angst um die Zukunft der Kinder, den Klimawandel, um alles.


Dient die Krise der Etablierung eines modernen Totalitarismus?

Diese Ängste tragen zur Gestaltung der Psyche der Menschen bei, stellen jedoch keine Stütze dar, welche die Existenz ausrichtet oder uns zu der Erkenntnis führt, wohin es mit der Welt geht. Dagegen stören sie den rechten Gebrauch des Verstandes und führen in den modernen Totalitarismus deutschen Typs, wo ein Volk, im Vorliegenden die Deutschen, annimmt, bei den geopolitischen Optionen, dem Besitz der Reichtum produzierenden Quellen, der Eroberung von Territorien und, vor allem, der Unterwerfung der Menschen unter seiner Zwecke den Vorrang zu haben. Das ist der sogenannte soziologische Nazismus.

Folglich ist die heutige Krise nicht nur wirtschaftlich, sie ist politisch, sie ist kulturell, sie ist soziologisch und anthropologisch. Und vor allem ist sie international. Deswegen müssen Reaktion und Widerstand nicht nur lokal, sondern international sein. Damit sie jedoch effektiv sind, muss der Gang hinter den Spiegel erfolgen, der Übergang weg von dem Narzissmus und der wilden Lust auf Macht der “Führer”.

Historisches Subjekt der heutigen Erhebung ist die Gesellschaft der Bürger. Deswegen muss die Hauptrolle die Gesellschaft inne haben, die heute abwesend ist. Deswegen müssen die Anführer und die parlamentarischen Vertreter die Führung ausüben, indem sie gehorchen. Der Ungehorsam des Anführers bedeutet seine umgehende Absetzung durch die Vertretenen. So wird die Souveränität des Volkes umstrukturiert und wandelt sich zu einem regulierenden Organ des öffentlichen Lebens.

(Quelle: Vradyni)
QUELLE

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