Makedonische Namen in Griechenland unerwünscht!
Er heißt Pavle Filipov, jedoch für den griechischen Staat ist er Pavlos Vaskopolous. Auch Pece Benishev ist für den Staat nicht Pece sondern Petros Vasiliyadis. Krste Ashlakov ist für sie Kosta Stavros Anastisiyadis. Hunderttausenden Makedoniern in Nordgriechenland wurde die Wurzel der Familie gekappt und sie müssen griechische Namen tragen. Namen die nicht ihre sind, sondern griechische und diese werden ihnen seit der Metaxa Diktatur unter zwang auferlegt.
Vor sechs Jahren haben vier Makedonier eine Klage vor Gericht eingereicht um ihre Geburtsnamen wieder zu erlangen, oder besser gesagt wieder tragen zu dürfen, welche schon ihre Vorfahren seit Jahrhunderten trugen.
Auch wenn in Griechenland Gesetze zur "Rückführung eines Namens" existieren, können Anhänger der makedonischen Minderheit in Nordgriechenland dieses Gesetz nicht anwenden. Uns haben diese Makedonier erklärt, dass sie "aufgrund des Makedonismus" diese gerichtliche Prozedur eingeleitet haben. Jedoch, sagen sie auch, "wurden wir vom griechischem Staat dazu provoziert. Überall wird in Griechenland "Reklame" gemacht, wie demokratische Griechenland sei und jeder persönlich für sich die Rechte erlangen kann."
"Laut dem griechischem Gesetz zur Änderung des persönlichen Namens, hat jeder das Recht seinen Namen zu wählen. Wie z.B. wenn eine Braut heiratet, wählen sie welchen Nachnamen sie annehmen. Aber das griechische Innenministerium ist sich bewusst das wir aus der makedonischen Minderheit entstammen, und sie haben sprichwörtlich Angst das wir eine Lawine auslösen falls sie unserem Gesuch, unsere makedonischen Geburtsnamen anzunehmen, nachkommen würden"! erklärt Pavle Filipov alias Pavlos Vaskopolous, welcher mittlerweile 5 Jahre auf einen gerichtlichen Bescheid seines Antrags bzw Klage wartet....
Laut Pavle, verschieben die griechischen Institutionen den Prozess damit der Antragsteller irgendwann, vermutlich resigniert, den Antrag zurück zieht. Pavle hat allein für administrative Taxen am Gerichtshof 1.700 € bezahlt. Also nicht nur die Zeit ist ein Aspekt, sondern auch das finanzielle. Klagen kosten Geld.
"Das ist ein ausspielen der Demokratie. Zum Glück hat die Welt und Europa begriffen das Griechenland in dieser Frage ein schwarzes Schaf ist. Die Griechen sprechen eines in Brüssel, aber daheim sieht die Situation völlig entgegengesetzt aus. Doch die Troika, welche aufgrund der Krise in Athen war, hat gesehen das es sich um einen Staat handelt der lügt" fügt Filipov hinzu.
Anmerkung: Dieser Umstand ist auch UN Beobachtern nicht entgangen, in dem Bericht der UN Beauftragten Gay McDougall "Mission to Greece" sehen wir konkret diesen Umstand angesprochen, so wie weitere Diskriminierungen der makedonischen Minderheit. In Griechenland wird auch bekanntlich keine andere ethnische Minderheit anerkannt:
41. The (Greek) Government does not recognize the existence of a Macedonian ethnic minority living in Central and West Macedonia. They vehemently deny it and attribute political motives to those who claim it. Successive governments have pursued a policy of denial of the ethnic Macedonian community and the Macedonian language. Many consider this a modern day version of Tito’s efforts to create a myth of a Macedonian nation giving support to his expansionist claims against that region of Greece. The response of earlier Greek governments was to suppress any use of the Macedonian language and cultural activities. In recent times the harsh tactics have ceased but those identifying as ethnic Macedonian still report discrimination and harassment. They consider it of crucial importance for their continued existence that their ethnic identity and distinctiveness is respected. The Macedonian language is not recognized, taught, or a language of tuition in schools.
42. In the 1920s and 30s laws required the replacement of non-Greek names of towns, villages, rivers and mountains with Greek names. The family names of the Macedonian-speaking population were also required to be changed to Greek names. Individuals seeking to re-instate Macedonian family names have had their petitions refused by authorities on administrative grounds. Community representatives note that traditional names continue to be in common usage and call for reinstatement and the official usage of a dual nomenclature e.g. Florina/Lerin.
QUELLE UNHCR | Refworld | Report of the Independent Expert on Minority Issues, Gay McDougall : addendum : mission to Greece (8-16 September 2008)