Studie: Griechen seit 200 Jahren fast ständig pleite

Zwei Wirtschaftsprofessoren fördern in einer Untersuchung über staatliche Schuldenkrisen unerwartete Ergebnisse zu Tage. Der Euro wird die schwere Krise überleben.

Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart, zwei amerikanische Wirtschaftsprofessoren, haben die staatlichen Schuldenkrisen der vergangenen 800 Jahre untersucht und die jüngeren unter ihnen statistisch ausgewertet. In ihrem 2009 erschienen Bestseller "This time is different" untersuchen sie zahlreiche Finanzkrisen und kommen zu einer Reihe von unerwarteten Ergebnissen - etwa, dass Zahlungsausfälle auf staatliche Schuldpapiere historisch überraschend häufig sind.

Moderate Inflation könnte helfen
"Von 1800 bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich Griechenland beinahe ständig im Zustand des 'default'", schreiben die Autoren, die mit einem breiten Pleite-Begriff arbeiten. Der frühere IWF-Chefökonom Rogoff meint, dass eine Reihe von Euro-Staaten Pleite gehen werden, dass die Gemeinschaftswährung aber überleben wird, ebenso wie der US-Dollar. Ein "plötzlicher Ausbruch einer moderaten Inflation" - also z.B. sechs Prozent pro Jahr - wäre in diesem Zusammenhang "extrem hilfreich".Verschuldung von 90 Prozent kaum lösbar Die Ökonomen haben herausgefunden, dass es eine Art Schwellenwert gibt, ab dem die Staatsverschuldung empirisch nachweisbar zu einem nur mehr schwer lösbaren Problem wird - wenn die Schulden 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) übersteigen. Dies hat zur Folge, dass das Wachstum abgewürgt wird.Ausnahmen zeigen die Beispiele Großbritannien, das nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig mit 240 Prozent verschuldet war, und Japan, das mit seiner Schuldenlast von aktuell 200 Prozent schon Jahrzehnte in der "Todeszone" lebt.

Schuldnerländer wachsen weniger stark
Statistisch nachweisen können Rogoff und Reinhart aber, dass die hochverschuldeten Länder um einen Prozentpunkt pro Jahr (Median) weniger stark wachsen.


In Europa haben neben Griechenland auch Portugal und Irland mittlerweile Staatsschulden von mehr als 90 Prozent des BIP angehäuft - aus unterschiedlichen Gründen. Das explosive Wachstum erfolgte aber in jedem Fall innerhalb von nur wenigen Jahren. Die USA könnten eine Ausnahmestatus haben, weil sie die Weltreservewährung stellen - sprechen sich dortige Ökonomen selbst Trost zu.
Zweites Rettungspaket

Die EU arbeitet unterdessen offenbar an einem zweiten Rettungspaket für Griechenland. Über das Wochenende habe es darüber Gespräche mit der Regierung in Athen gegeben, hieß es am Montag in EU-Kreisen. Das 65 Milliarden Euro schwere Paket könnte neue besicherte Kredite von EU und IWF sowie zusätzliche Privatisierungs-Einnahmen der griechischen Regierung enthalten. Die internationalen Geldgeber des Landes drängten Regierung und Opposition weiter zu einem Kompromiss über den Sanierungskurs.

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