Griechenland: Staatspleite wird wahrscheinlicher
Das ist schon ein starkes Stück: Griechenland hat bereits am Freitag eine Reformliste vorgelegt, allerdings nur elektronisch – und auf griechisch. Kein Wunder, dass man in Brüssel der Athener Regierung unprofessionelles Verhalten vorwirft. Ohnehin, so heisst es aus EU-Kreisen, reichten auch die eingereichten Vorschlläge nicht aus. Blickt man auf die Renditen (=Risikoprämien) griechischer Anleihen, wird eine Pleite des Landes immer wahrscheinlicher: Credit Default Swaps (CDS) preisen nun eine Wahrscheinlichkeit einer Pleite in den nächsten fünf Jahren mit 72% ein – Anfang März waren es noch 67%. Griechische Staatsanleihen mit fünfjähriger Laufzeit, die vor einem Jahr verkauft wurden, sind inzwischen auf 68% ihres Nennwertes gefallen. Allein die Schulden, die Greichenland über Staatsanleihen aufgenommen hat, liegen bei 67,5 Milliarden Euro, 40% davon halte die EZB oder andere Notenbanken der Eurozone. Dass Ministerpräsident Tsipras erneut einen Schuldenschnitt ins Gespräch gebracht