Griechen-Drama: Den Banken geht das Geld aus, der Tourismus bricht ein


Während in der griechischen Hauptstadt gestern, Donnerstag, das neue Parlament und die Übergangsregierung angelobt wurden, wird die Angst vor dem endgültigen Bankrott des Euro-Sorgenkindes immer größer.

Das Bankensystem ist schwer angeschlagen. Am Montag soll an einem einzigen Tag fast eine Milliarde Euro von griechischen Konten abgehoben worden sein. Nicht nur Privatpersonen, auch Unternehmen fürchten um ihre Einlagen. Sie bringen das Geld entweder nach Hause oder überweisen es auf ausländische Konten.

Staatspräsident Karolos Papoulias warnte vor einer bedrohlichen Entwicklung. Von einem klassischen „Bank run“ (Ansturm auf die Banken) mit langen Schlangen vor den Kassenschaltern der Institute ist zwar noch nichts zu spüren, doch bringt die Entwicklung die Banken des Landes in große Schwierigkeiten. Denn sie brauchen die Einlagen der Sparer zur Refinanzierung von Krediten.

Die Einlagen der griechischen Privathaushalte bei den Banken verringerten sich seit Anfang 2010 von 195 Milliarden auf 140 Milliarden Euro im März 2012. Schuld daran ist die Angst, dass bei einem möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone die alte Währung Drachme sofort rapide an Wert verlieren würde. Experten gehen von minus 30 bis 40 Prozent aus. Dazu kommt die Furcht vor Bankenpleiten an sich. Diese wird nun auch durch die Europäische Zentralbank (EZB) genährt, die die Refinanzierung von einigen maroden griechischen Instituten gestoppt hat. Das sickerte am Mittwoch durch. Es soll sich um kleinere Banken handeln, die nicht mehr genug Sicherheiten haben, um sie bei der EZB als Pfand für Zentralbankgeld zu hinterlegen. Ihnen bleibt vorerst nur noch die Möglichkeit, über die Notfall-Liquiditätshilfe der griechischen Zentralbank zu Geld zu kommen. Ob die Banken bis zu den Neuwahlen am 17. Juni überhaupt überleben werden, ist fraglich.

Auch die Tourismuswirtschaft wird heuer als Devisenbringer teilweise ausfallen. Bei den Reiseveranstaltern TUI und Stafa Reisen sind Griechenland-Buchungen in Österreich um 20 und 40 Prozent gesunken. Auch beim Verkehrsbüro ist von minus 20 Prozent Passagierminus die Rede.

 Auswirkungen der Schuldenkrise

Horrorszenarien wälzt der Chef des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, Hans-Werner Sinn: Die Euro-Staatsschuldenkrise könnte Deutschland im schlimmsten Fall eine Billion Euro kosten. Der in Griechenland offene Betrag von etwa 80 Milliarden Euro sei „klein im Vergleich zu der Summe, für die wir insgesamt haften: Um den Euro zu retten, sind wir bereits gewaltig ins Risiko gegangen“, sagte Sinn.

In puncto Griechenland ist die Deutsche Bundesbank aber optimistisch. Die Banken in Deutschland und im Euro-Raum könnten einen Kollaps Griechenlands verkraften. Dank höherer Eigenkapitalpuffer sei der Großteil der Institute nun stark genug, Schockwellen zu überstehen.

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