Griechenland: Protest gegen rassistische Regierungspolitik
Rund 1000 Menschen haben am Dienstag in Athen gegen die Pläne der griechischen Regierung demonstriert, Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung zu kasernieren (Foto). Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Demonstration forderte Giannis Albanis vom Netzwerk für Flüchtlinge und Migranten, angesichts der überall in Europa zu beobachtenden Zunahme des Einflusses rechtsextremer Kräfte sei es an der Zeit, den antifaschistischen Widerstand zu organisieren. Sein Kollege Maylan Taymour berichtete von immer mehr Angriffen auf Ausländer auch in den Vororten Athens. So waren in der letzten Woche zwei seiner Freunde von einer Bande überfallen und verletzt worden. Die mit Mopeds und Schlagstöcken ausgerüstete Gruppe lauere regelmäßig in den frühen Morgenstunden an einer bestimmten Bushaltestelle vor allem dunkelhäutigen Migranten auf, die von dort zur Arbeit fahren. Die Polizei greife nicht ein.Thanassis Kourkoulas von der Initiative »Rassismus abschieben« erläuterte, wie die bürgerlichen Parteien dem Rassismus innerhalb der Bevölkerung Vorschub leisten. Während man sich jetzt geschockt zeige, weil Anhänger der neonazistischen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgendämmerung) unlängst bei einer Wahlkampfveranstaltung einen PASOK-Politiker angegriffen haben, treibe man die Bürger mit Parolen über kriminelle Ausländer, die ansteckende Krankheiten verbreiteten, eben jenen Neonazis in die Arme.