Zigtausende Menschen in Griechenland bekamen Beihilfen durch Betrug

Nach Angaben des griechischen Gesundheitsministeriums haben die Behörden 36 000 Menschen ermittelt, die monatlich staatliche Beihilfen als Behinderte oder als Vormünder von Waisenkindern bekommen haben.

Laut Angaben des Gesundheitsministeriums, das am 16. März eine Zählung der Beihilfen-Empfänger abgeschlossen hat, haben sich 36 000 von insgesamt 240 000 in der Liste stehenden Bürgern nicht angemeldet. Das sind 15 Prozent aller „Rentner“. Ab 1. April sollen diese Menschen kein Geld mehr bekommen. Das Ministerium spart dadurch rund 111 Millionen Euro im Monat.

Laut Vize-Gesundheitsminister Markos Bolaris haben Tausende Menschen regelmäßig die Beihilfen ihrer gestorbenen behinderten Verwandten bekommen. Unter den Zahlungsempfängern waren auch Bürger, die in Wirklichkeit keine Behinderten sind und Beihilfen durch Betrug bekommen haben.

Nach Bolaris’ Worten sind Fälle bekannt, wo ein und derselbe Augenarzt für ein und dieselbe Person einerseits eine medizinische Bescheinigung für die Fahrerlaubnis und andererseits ein Papier ausstellte, das es ihr ermöglichte, Blindengeld zu beantragen.

Durch die Revision der Listen der Unterstützungsempfänger wurde ermittelt, dass 17 000 Schwerbehinderte in Griechenland einfach nicht existieren, fast 10 000 Vormünder konnten die Existenz von Waisenkindern, für deren Pflege sie Beihilfen bekommen haben, nicht belegen. Spurlos verschwunden sind auch 2000 Blinde und 1500 geistig Behinderte.

Das Ministerium will bei der Staatsanwaltschaft beantragen, alle Fälle der gesetzwidrigen Auszahlung von staatlichen Beihilfen zu untersuchen. Zudem soll eine einheitliche Datenbasis über alle Behinderten statt der jetzigen dutzend Archive geschaffen werden.

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