Wie König Ludwig I. die Griechen rettete


Griechenland stand vor 180 Jahren genauso wie heute am Abgrund. Die Rettung für Griechenland kam 1832 schon aus Europa, genauer gesagt aus Bayern!
Abschied in München: Bayern-Prinz Otto war 16, als er nach Athen geschickt wurde, um dort König von Griechenland zu werden

Griechenland stand vor 180 Jahren genauso wie heute am Abgrund: Nach der Befreiung von der türkischen Besatzung im griechischen Unabhängigkeitskrieg war das Land pleite. Wirtschaft, Verwaltung und Bildungswesen zusammengebrochen, das Land zahlungsunfähig.

Die Rettung kam 1832 genauso wie heute aus Europa, genauer gesagt aus Bayern! Auf Vorschlag von Frankreich, Großbritannien und Russland wählte die griechischen Nationalversammlung am 2. Mai 1832 den 16-jährigen Prinzen Otto von Bayern zum Staatsoberhaupt. Sein Vater, König Ludwig I., war ein glühender Verehrer des antiken Griechenlands und sah es als Verpflichtung an, die Griechen zusammen mit seinem Sohn aus dieser Staatskrise zu führen. Da Otto noch minderjährig war, zog Ludwig I. von München aus die Fäden, indem er seine besten Fachleute nach Athen schickte.

Ludwig I. legte mit Hilfe seines Sohnes die neuen, heute noch gültigen Staatsgrenzen fest – und forderte von der damaligen „Troika“ Frankreich, England und Russland 60 Millionen Franc als Soforthilfe fürs darniederliegende Land, die er auch bekam. Sparen hatte – wie heute – oberste Priorität: Zur Sanierung des griechischen Haushaltes schickte er seinen Finanzminister Joseph von Armansperg nach Athen, der den Griechen schnell zeigte, warum er in München den Spitznamen „Sparmansberg“ hatte …

Da das Schulwesen zusammengebrochen war, wurden so viele griechische Studenten auf bayerische Universitäten geschickt, dass in München Ecke Arcis-/Karlstraße ein kleines griechisches Viertel entstand. München hieß damals längst „Isar-Athen“, worunter man aber mehr die Vorliebe Ludwigs I. zur antiken Baukunst verstand. Um die stand es im wirklichen Athen besonders schlecht: Ludwig I. schickte seine besten Architekten, Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner, zu den Griechen, die gar nicht wussten, wo sie anfangen sollten. Gärtner, der Erbauer des Münchner Siegestors, zog erst mal ein Parlamentsgebäude in die Höhe – in dem in diesen Wochen über die Zukunft Griechenlands in Europa gestritten wird.

Eine Meisterleistung gelang Leo von Klenze: Im Chaos der Nachkriegswirren wollte das Militär die damals stark heruntergekommene Akropolis abbrechen und durch eine Kaserne ersetzen! Aber das energische Eingreifen der bayerischen Beamten konnte die Pläne in letzter Minute stoppen und das heutige Weltkulturerbe und Nationaldenkmal der Griechen vor der Zerstörung retten. In München war König Ludwig I. von dieser Aktion so begeistert, dass er Klenze den Auftrag gab, das Haupttor der Akropolis, die Propyläen, als Kopie mitten in München nachzubauen – und da steht die berühmteste Kopie heute noch: am Königsplatz.

Eine bayerische Spezialität setzte der Jurist und Regentschaftsrat Karl von Abel durch, der die administrativen Grundlagen für das moderne Griechenland schuf: Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte die Einführung des bayerischen Reinheitsgebotes für in Griechenland gebrautes Bier.

Zur Neugründung des griechischen Staatswesens gehörten auch neue Nationalfarben: Das sind bis heute die gleichen Farben, die auch für Bayern gelten, nur in umgekehrter Reihenfolge: Blau-Weiß im Gegensatz zu Weiß-Blau für Bayern. Als Zeichen der Verbundenheit mit den Griechen und in Anlehnung an das griechische Alphabet wurde aus dem ehemaligen Baiern mit „i“ das heutige Bayern mit dem griechischen Ypsilon.

Die Freundschaft zwischen Griechen und Bayern lebt in vielen Orten und Veranstaltungen weiter: In Ottobrunn steht ein König Otto von Griechenland-Museum, in München ist der alljährlich auf dem Odeonsplatz gefeierte Griechisch-Bayerische Kulturtag mit Weißbier Wein, Oliven und Obazda ein Höhepunkt der Sommerfeste im Isar-Athen.

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