Griechenland Tourismus stark rückläufig
Für das Jahr 2012 kann Griechenland nach Angaben der Task Force nicht an seine touristischen Besucherzahlen aus dem Vorjahr anknüpfen.
Am Montag sagte der Chef des EU-Expertenrats Task-Force, Horst Reichenbach, gegenüber dem Handelsblatt, dass die Anzahl deutscher Touristen, die das Land besuchten deutlich gesunken sei. Im Vergleich zur Entwicklung in 2011 seien die Zahlen stark rückläufig, was auch an der Stimmung der Deutschen gegenüber den EU-Rettungspaketen für das geschwächte Land liegen könnte. Darüber hinaus hatte es in letzter Zeit in allen Regionen Griechenlands vermehrt Streiks gegen die vereinbarten Sparpakete aber auch gegen die deutsche Regierung gegeben, die teils von harschen Vergleichen der Akteure begleitet wurden. Die gegenwärtig andauernden Streiks der Gewerkschaft der Seeleute (PNO) gegen geplante Rentenkürzungen gehen zudem mit teils starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens einher. Ein wohl zusätzlich abschreckender Aspekt für geplante erholsame Reisetage. Doch auch eine neue Bevorzugung der Region Nordafrika sei, neben einer etwaigen “anti-Griechenland-Stimmung”, ein möglicher Grund für die neue Entwicklung. Seit der Stabilisierung der Region hat der Afrika-Tourismus insgesamt wieder deutlich zugelegt.
Zuletzt attestierte Reichenbach dem krisengeschüttelten Land erste deutliche Fortschritte beim Schuldenschnitt. So seien unter anderem bei der Ausgabenkontrolle große Fortschritte gemacht worden. Bei den Reformierungsanstrengungen dürfe das Land jedoch nicht rasten.
