Griechenland scheitert mit Haircut bei Franken-Bonds

Griechenland ist es bei einem am Mittwoch angesetzten Treffen für Investoren, die Anleihen des Landes in Franken besitzen, nicht gelungen, eine beschlussfähige Mehrheit zu erreichen. Ziel war es, dass die Gläubiger einem Schuldenschnitt von 68,5 Prozent zustimmen.

Eine beschlussfähige Mehrheit wäre erreicht worden, wenn Investoren, die mindestens 66 Prozent der betroffenen Anleihen besitzen, an dem Treffen teilgenommen hätten. Es geht um Bonds, die in Franken ausgegeben wurden - in einem Gesamtvolumen von 650 Millionen Franken und einer Laufzeit bis 2013, hiess es in einer Mitteilung zum Treffen.

Gewöhnlich wird ein zweites Treffen angesetzt, wenn bei einem ersten nicht genügend Gläubiger erschienen sind. Falls dann auch keine beschlussfähige Mehrheit zustande kommt, dann hat Griechenland wohl zwei Optionen: Den im Juli anfallenden Zinszahlungen nachzukommen - oder eben nicht.

Letzterer Fall würde das Risiko mit sich bringen, dass automatisch bestimmte Ausfall-Klauseln mit Blick auf andere Schuld-Papiere ausgelöst werden. “Die Auswirkungen sind sehr weitreichend. Das ist Neuland für ein europäisches Land”, sagte Analyst Andreas Koutras von ITC Markets.

Diesen Monat hatte Griechenland die grösste Restrukturierung von Staatsanleihen der Geschichte durchgeführt. Betroffen waren allerdings zunächst nur jene Gläubiger, die Staatsanleihen nach griechischem Recht im Volumen von 197 Milliarden Euro besassen.

Weitere Schulden-Restrukturierung

Möglicherweise reicht das aber noch nicht: Griechenland werde seine Schulden voraussichtlich noch einmal restrukturieren müssen. Das erklärte Moritz Krämer, der Chef für Staats-Ratings bei Standard & Poor’s, am späten Mittwoch bei einer Veranstaltung in London. Dieses Mal könnten Rettungs-Partner wie der Internationalen Währungsfonds (IWF) einbezogen werden.

Krämer wollte sich nicht auf eine Aussage darüber einlassen, wann er mit dem nächsten Schuldenschnitt für das finanziell angeschlagene Land rechne. Wenn die Zeit gekommen sei, müssten die “offiziellen Kreditgeber vielleicht mit ins Boot”, sagte er lediglich.

Poul Thomsen, der beim IWF für Griechenland zuständig ist, erklärte im Rahmen der gleichen Veranstaltung an der London School of Economics, dass es noch mindestens ein Jahrzehnt dauern werde, bis Griechenland die aktuelle Restrukturierung komplett abgeschlossen habe.

Derzeit ist laut Thomsen noch unklar, wann Griechenland an die Märkte zurückkehren könne. Aber immerhin habe das Land “aggressive” fiskale Anpassungen vorgenommen. Allerdings müssten weitere Maßnahmen angegangen werden, die ein Volumen von sechs bis sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes haben sollten.

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