Schwerer Schlag für Griechenland: S&P urteilt auf Zahlungsausfall

Regierung bemühte sich um Schadensbegrenzung - Ein Zahlungsausfall ist deshalb problematisch, weil damit Kreditausfallversicherungen fällig werden könnten.

Neuer Tiefschlag für Griechenland: Die Ratingagentur Standard & Poor's reagiert auf den ausgehandelten Schuldenschnitt mit einer erneuten Herabstufung der Kreditwürdigkeit des pleitebedrohten Euro-Landes. Sie senkte am späten Montag die schon mangelhafte Note "CC" auf das Niveau eines teilweisen Zahlungsausfalls mit möglicherweise negativen Auswirkungen auf das Finanzsystem.

Die griechische Regierung bemühte sich prompt um Schadensbegrenzung: Die Banken des Landes seien nicht gefährdet. Die Zentralbank und der Euro-Rettungsfonds hätten vorgesorgt. Auch Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker demonstrierte Gelassenheit. Der Schritt sei erwartet worden.

Ein Zahlungsausfall ist deshalb problematisch, weil damit Kreditausfallversicherungen fällig werden könnten. Diese sogenannten Credit Default Swaps (CDS) waren einer der Gründe, warum die Finanzkrise des Jahres 2008 so dramatische Ausmaße angenommen hatte. Damals war es nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers zu einer Kettenreaktion im Finanzsystem gekommen.

EFSF-Ausblick auf "negativ" 
S&P hatte den Schritt angedroht. Besonders kritisch sehen die Bonitätswächter, dass Griechenland Anleger notfalls per Gesetz zwingen will, beim Schuldenschnitt mitzumachen. Das funktioniert über nachträglich eingefügte Umschuldungsklauseln, sogenannte Collective Action Clauses (CAC). Das sieht S&P kritisch. Die Ratingagentur Fitch hatte sich ähnlich geäußert. S&P setzte zudem den Ausblick für den Euro-Rettungsfonds EFSF auf "negativ".

Die Abstrafung Athens ließ die Finanzmärkte im Gegensatz zu früheren Bonitätsabwertungen kalt. Der Euro kletterte sogar auf über 1,34 US-Dollar, die Aktienmärkte legten zu. Die bevorstehende nächste große Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB) zog alle Aufmerksamkeit der Anleger auf sich.

Am Mittwoch können die Geschäftsbanken der Eurozone zum zweiten Mal für drei Jahre unbegrenzt Mittel zum Niedrigzins bei der EZB ausleihen. Beim ersten Mal sogen die Geldhäuser bei einem solchen Geschäft fast 500 Mrd. Euro auf - diesmal könnte die Nachfrage sogar noch höher ausfallen.

Freiwilliger Schuldenschnitt 
Juncker, Chef der Eurogruppe, sagte zur Abstufung: "Diese oder mögliche ähnliche Entscheidungen von Ratingagenturen waren rechtzeitig vorweggenommen und wurden in die Planung zur Privatgläubigerbeteiligung einkalkuliert."

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