Polizei in Griechenland verschleiert Anstieg der Kriminalität

Der griechischen Polizei wird vorgeworfen, Angaben über den rapiden Anstieg der Kriminalität in Griechenland zurückzuhalten, um die Bürger in Sicherheit zu wiegen.

In einem Artikel der Zeitung “To Vima” wird der griechischen Polizei (ELAS) vorgeworfen, tausende krimineller Handlungen zu “verheimlichen”, damit keine Reaktionen der Bürger hervorgerufen werden. Infolge eines beispiellosen Anstiegs der Kriminalität wurden 2011 in Griechenland mehr als 100.000 – also durchschnittlich jeden Tag fast 280 – Einbrüche und Raubüberfälle verzeichnet, von denen seitens der EL.AS jedoch jeden Tag nur zwei bis drei offiziell und schriftlich bekannt gegeben werden.

Dagegen geben in den letzten Wochen die Polizeibehörden – angeblich auf höhere Befehle – hunderte von Pressemitteilungen hauptsächlich nur über Verhaftungen von Personen aus, die in rechtswidrige Handlungen von nur geringem oder gar keinem öffentlichen Interesse verwickelt sind, um das Werk der Polizei zu propagieren und den Eindruck eines sicheren Landes zu erwecken.

Polizei desorientiert die öffentliche Meinung mit Lappalien

Damit präsentiert sich jedoch das paradoxe Phänomen, dass kontinuierlich Festnahmen wegen Straftaten bekannt gegeben werden, über welche früher keinerlei Informationen an die Massenmedien geleitet worden sind und die außer den betroffenen Opfern kaum jemandem bekannt sind. Einfacher ausgedrückt gibt die EL.AS also Festnahmen von Straftätern wegen Straftaten bekannt, die sinngemäß laut der Polizei bzw. ELAS “niemals ein Thema waren“.

Bezeichnend ist, dass die Dienststellen der ELAS in den letzten Tagen nicht einmal Zahlen über die Brandanschläge durch Anarchisten oder Zwischenfälle herausgeben, welche die “bekannten unbekannten” vermummten Randalierer inszenierten. Wie die zuständigen Offiziere der EL.AS sogar behaupten, “sei es nicht mehr die Aufgabe der Polizei, von anderen begangene Straftaten bekannt zu geben“. Mit dieser neuen Denkweise und in Missachtung jeder Logik bzw. all dessen, was bisher galt, “werden die Bürger über die kriminellen Aktivitäten mit Pressemitteilungen informiert werden müssen, welche die … Verbrecherbanden selbst ausgeben“.

Bis vor wenigen Monaten gaben die für die Informierung der Massenmedien zuständigen Dienststellen der ELAS Pressemitteilungen über bedeutsame Ereignisse aus, die sich auf die Ausübung von Raubzügen, andere kriminelle Handlungen und Aushebungen von Banden mit komplexen Aktivitäten bezogen. Parallel wurden SMS mit einer zusammenfassenden Meldung der Ereignisse an die Mobiltelefone der zuständigen Redakteure geschickt. Einschlägige detaillierte Berichte gab es auch in den täglichen Informationsberichten, welche das Ministerium für Zivilschutz ausgab.

Während der letzten Zeit änderten sich jedoch der Inhalt und die Häufigkeit der einschlägigen Pressemitteilungen und der entsprechenden SMS radikal. Alltäglich ergehen 15 bis 30 Pressemitteilungen, wobei in fast allen nur “erfolgreiche Aktionen der ELAS” erwähnt werden. So werden also sogar auch über die Verhaftung von ein, zwei Kleindealern auf der Omonia-Straße oder über Festnahmen von Ausländern, die im Besitz gefälschter Ausweispapiere waren, und andere Ereignisse minimaler Bedeutung Informationsmeldungen ausgegeben und SMS verschickt. Entsprechend fallen auch die Veröffentlichungen auf der Internetpräsenz der ELAS aus.

Verbrechen werden verschwiegen, um die Bürger nicht zu beunruhigen

Von den blutigen Verbrechen, Raubüberfällen, Wohnungsüberfällen und anderen ernsthaften Straftaten werden dagegen die wenigsten in der offiziellen Informierung seitens der Verfolgungsbehörden und in den entsprechenden Meldungen erwähnt. Obendrein wird über kriminelle Handlungen, die in Athen oder anderen Regionen Griechenlands begangen werden, fast kaum noch rechtzeitig eine SMS verschickt.

Charakteristisch ist, dass in den zehn letzten zusammenfassenden Informationsberichten der ELAS über die polizeilichen Geschehnisse im ganzen Land insgesamt 56 Fälle mit auf frischer Tat erfolgten Festnahmen, Aufklärungen von Fällen oder Aushebungen von Banden erfasst sind. Dagegen enthalten die selben zusammenfassenden Berichte der ELAS Angaben über nur 16 Einbrüche und Raubüberfälle, bei denen es nicht zu Verhaftungen der Täter kam. In dem selben Zeitraum, für den diese 16 kriminellen Ereignisse angeführt werden, sind schätzungsweise ungefähr 1.000 weitere Verbrechen begangen worden, die nirgendwo angeführt werden und “verschwunden” sind.

Der seit eh und je bekannte “Ereignisbericht” der ELAS wurde also in einen “Bericht … über Einzelerfolge der Verfolgungsbehörden” umgewandelt. Die zuständigen Journalisten können sich über bestimmte von tausenden im Land verübten Straftaten nur mündlich informieren und wenn sie einschlägige Anfragen bei den entsprechenden Pressestellen einreichen. Die realen Zahlen sind jedoch umgekehrt zu dem Bild, welches zu präsentieren versucht wird. Der Anteil der Aufklärungen von Diebstählen und Einbrüchen bleibt dauerhaft bei 10% – 15% und bei den Raubüberfällen bei 20% – 30%.

Die einzige Quelle mit dem realen Bild über die alltäglich verzeichneten tausende Straftaten stellen die summarischen Daten dar, welche die ELAS nur ein- bis zweimal im Jahr veröffentlicht, damit in der Bevölkerung die Beunruhigung über den steilen Anstieg der Kriminalität nicht weiter zunimmt. Auch in diesem Fall gibt es jedoch keinen arithmetischen Bericht mit den Straftaten, welche in verschiedenen Gebieten Athens oder in Städten der Provinz geschehen, und zwar unter dem Vorwand, “die Bürger dieser Gebiete nicht beunruhigen zu wollen, aber auch, damit keine Missverständnisse entstehen und es keine Wettstreite zwischen den zuständigen Offizieren – Leitern der lokalen Dienststellen gibt“.

(Quelle: To Vima)

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