Athener Politiker warnen vor "sozialer Explosion"


Nach den Krawallen in Athen fürchten Politiker und Gewerkschafter einen Volksaufstand. Die Wut der Menschen auf den Sparkurs wird immer größer.

Die Warnungen führender griechischer Politiker klingen dramatisch: Entweder muss das Land weitere Einschnitte akzeptieren, oder die sozialen Spannungen werden das Land zerreißen. Nach den Krawallen in Athen befürchten aber viele Griechen, dass sich die Explosion nicht mehr aufhalten lässt. „Genug ist genug. Sie verkraften es nicht mehr“, sagt etwa Ilias Iliopoulos von der Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst Adedy.

FOTO: PICTURE ALLIANCE / ABACA Krawall in Athen gegen Sparprogramm: EZB will bei der Schuldentilgung helfen

Griechenland steckt seit Jahren in der Rezession, die Arbeitslosenquote liegt bei über 20 Prozent, und das Leben ist für viele Bürger wegen der Lohn- und Rentenkürzungen ärmlich. Ein Ende der Einschnitte ist nicht in Sicht.

Im Gegenteil: Das strenge Sparprogramm der Regierung drückt die Wirtschaftsleistung Griechenlands immer weiter ins Minus. Im vierten Quartal 2011 schrumpfte die griechische Bruttoinlandsprodukt vor der saisonalen Bereinigung um sieben Prozent, wie das nationale Statistikamt bekannt gab. Seit Ende 2008 nimmt die Wirtschaftsleistung Griechenlands ab.

„Weil die Menschen so wütend sind, werden sich die Proteste sehr wahrscheinlich wiederholen“, sagt der Chef der griechischen Handelskammer, Vassilis Korkidis. Die Unruhen in der Nacht zum Montag waren die schwersten seit dem Jahr 2008. Damals kam es zu wochenlangen Ausschreitungen, nachdem die Polizei einen 15-jährigen Jugendlichen erschossen hatte.

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Bei den jetzigen Zusammenstößen wurden allein in Athen 93 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Auch in anderen Städten gab es Ausschreitungen, die aber nicht so schwer wie in der Hauptstadt waren. Die Sicherheitsexpertin Mary Bossis von der Universität von Piräus sagte, die Unruhen seien noch nicht vorbei. „Im Gegenteil: Das war nur der Anfang. Es wird noch mehr passieren“, sagt die Professorin. Nach ihren Beobachtungen tauscht sich die Protestbewegung offen über elektronische Medien aus, etwa auf Webseiten.

Die Regierung nehme dies aber nicht zur Kenntnis, sagt Bossis. Während es in Athen schon lange eine radikale Protestbewegung gibt, reisten für die Krawalle zu Wochenbeginn Gruppen aus den Regionen in die Hauptstadt.

Linke Politiker sprechen von Volksaufstand

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