Schäuble warnt vor Zerfall des Euro

Finanzminister plädiert für Umschuldung. Merkel skeptisch: Andere Länder strengen sich dann nicht an. Sondergipfel will Lösung finden


Genscher kritisiert Europas Politiker. Waigel warnt vor Rückfall in das Jahr 1918, wenn EU nicht fortentwickelt wird

Wenige Tage vor dem Krisentreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel wird die Messlatte für den Sondergipfel hochgelegt. "Am Donnerstag muss ein Ergebnis stehen, auf das alle in der Euro-Zone verpflichtet werden können", erfuhr die "Welt" in deutschen Regierungskreisen.

Die Erwartungen sind hoch. Vor allem die Finanzmärkte werden die Beschlüsse genau prüfen. Die Politik weiß das. "Diese von Griechenland ausgelöste Vertrauenskrise gefährdet inzwischen den Euro als Ganzes", warnte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte dagegen im ARD-Sommerinterview: "Der Euro ist nicht in der Krise." Es gehe vielmehr um eine Schuldenkrise einzelner Staaten und um Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Länder.

Konkret dürfte es bei dem Gipfel vor allem um die Beteiligung der privaten Gläubiger an den Rettungskosten für Griechenland gehen. Nicht nur innerhalb Europas ist das einer der umstrittensten Punkte. Nach Informationen der "Welt" gibt es zwischen der Bundeskanzlerin und ihrem Finanzminister divergierende Auffassungen. Schäuble plädiert dem Vernehmen nach für einen deutlichen Schuldennachlass, weil das Land aus seiner Sicht die Krise ansonsten nicht überwinden kann. Merkel sagte dazu: "Eine solche Umschuldung hätte den negativen Effekt, dass sich auch andere Länder nicht mehr so anstrengen." Sie stellte aber auch klar: "Wir haben ein Interesse daran, dass Griechenland wieder auf die Beine kommt." Außerdem sprach sie sich für die Einrichtung einer europäischen Ratingagentur aus.

Kritik an den Europäern kommt mittlerweile auch von früheren deutschen Regierungspolitikern. Hans-Dietrich Genscher (FDP), zuletzt Außenminister in der Regierung Helmut Kohls (CDU), warnte in der "Welt am Sonntag": "Wer jetzt Europa rückabwickeln will, zerstört die Fundamente für eine friedliche Zukunft unserer Kinder." Und sein früherer Kabinettskollege, Ex-Finanzminister Theo Waigel (CSU), sieht für Europa sogar die Gefahr eines Rückfalls in das Jahr 1918. "Deutschland wäre nicht mehr umgeben von Freunden und Partnern, sondern Neidern und Gegnern."

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