Mit Tränengas gegen streikende Taxifahrer
Die griechische Polizei ist in Athen gegen hunderte streikende Taxifahrer vorgegangen. Die Fahrer schleuderten Steine und Flaschen gegen die Beamten, um gegen die Sparmassnahmen der Regierung zu protestieren.
Zuvor waren Gespräche zwischen der Gewerkschaft und Verkehrsminister Yiannis Ragoussis über ein Ende des seit drei Tagen andauernden unbefristeten Streiks gescheitert. In Griechenland ist derzeit der Höhepunkt der Touristensaison.
«Unser Kampf beginnt erst», sagte Gewerkschaftsführer Efthymios Lyberopoulos. Streikposten blockierten den Flughafen von Kreta und drohten damit, morgen Kreuzfahrtpassagiere am Besuch der Sehenswürdigkeiten der Insel zu hindern.
Am Montag hatten Taxifahrer stundenlang den grössten Flughafen und den grössten Hafen Griechenlands blockiert. Ausserdem legten sie zeitweise kleinere Häfen und Flughäfen sowie Autobahnen lahm. Offenbar um Kritik entgegenzutreten, sie würden dem Tourismus schaden, der immerhin 15 Prozent der Wirtschaftsleistung Griechenlands ausmacht, besetzten sie am Mittwoch die Kartenhäuschen der Ruinen und des Museums von Olympia - und liessen die Touristen umsonst hinein.
Angst um Altersversorgung
Die Sparmassnahmen der Regierung sehen unter anderem die Liberalisierung von einem Dutzend Berufszweigen vor, die bislang durch jahrzehntealte Lizenzen oder festgelegte Gewinnmargen streng reglementiert waren. Die Taxifahrer befürchten, dass ihre Lizenzen, mit deren Verkauf sie häufig ihre Alterssicherung finanzieren, dadurch stark an Wert verlieren.
Heute Abend gingen in der Innenstadt von Athen 2000 Anhänger der kommunistischen Partei auf die Strasse, um gegen geplante Reformen im Gesundheitssektor zu demonstrieren.
