Griechenland verhagelt Banken das zweite Quartal

Die Griechenland-Krise wird in den Quartalszahlen der deutschen Banken Spuren hinterlassen. Experten hatten für die Commerzbank schon von einem Milliardengewinn geträumt - der Traum platzt.

Die zweitgrößte deutsche Bank muss wohl nachträglich Abschreibungen auf ihren drei Milliarden Euro schweren Bestand an griechischen Staatsanleihen hinnehmen. Denn nach Ansicht der deutschen Wirtschaftsprüfer kommt das Land kaum noch um einen Schuldenschnitt herum. "Für die Commerzbank wird es schwierig, im zweiten Quartal überhaupt noch einen Gewinn zu machen", sagte Analyst Olaf Kayser von der LBBW am Mittwoch. Er veranschlagt die nötigen Wertberichtigungen auf 800 Millionen Euro. "Das wird natürlich reinhageln in die Zahlen."

Die Commerzbank, die am 10. August ihren Quartalsbericht vorlegt, hält sich bedeckt. Banken und Wirtschaftsprüfer blicken noch gebannt nach Brüssel, wo am Donnerstag eine Lösung für das hoch verschuldete Griechenland gefunden werden soll. Je nachdem, wie sie ausfällt, können die Wertberichtigungen bei 30 Prozent, aber auch bei 50 Prozent liegen. Nur wenn man sich dort auf eine allgemeine Bankenabgabe einigt - was die Banken ablehnen -, ließen sich Abschreibungen vermeiden. Eine Wertkorrektur um 30 Prozent sei eine "realistische Größenordnung", sagt ein Analyst, der nicht genannt werden will.

Postbank-Papiere abgeschrieben

"Es war klar, dass das wie ein Damoklesschwert über den Ergebnissen hängt", sagte Analyst Kayser. "Die Commerzbank und die Deutsche Bank dürften darunter am meisten leiden", heißt es in einer Kurzstudie von Equinet-Experte Philipp Häßler. Die Deutsche Bank hat aber einen Vorteil: Ein Großteil ihrer Griechenland-Papiere im Bankbuch stammt von der Postbank und ist bei deren Übernahme Kreisen zufolge bereits auf 70 Prozent des Buchwerts abgeschrieben worden.

Von 1,77 Milliarden Euro an Anleihen werden 1,28 Milliarden zudem in der Kategorie "available for sale" gehalten. Das führt dazu, dass sie die Wertverluste längst vom Eigenkapital abziehen musste, die Abschreibung kratzt also nicht mehr an der kostbaren Eigenkapitalquote. 251 Millionen Euro liegen im Handelsbuch, sie sind also schon auf den Marktwert abgeschrieben.

Deutsche Bank muss schnell rechnen

Im zweiten Quartal belasten die Abschreibungen den deutschen Branchenprimus somit geringer als die Commerzbank oder einige Landesbanken. Doch das kann Vorstandschef Josef Ackermann nicht freuen - zumal mit Blick auf sein Ziel, im Kerngeschäft dieses Jahr zehn Milliarden Euro Gewinn vor Steuern zu erwirtschaften. "Das sieht natürlich nicht so schön aus", sagte Analyst Kayser.

Große Chancen, die Wertberichtigung mit einem satten Zuwachs im Investmentbanking wettzumachen, räumen Experten der Bank angesichts der turbulenten Märkte in den vergangenen Monaten kaum ein. Die Zahlen von Goldman Sachs haben gezeigt, wie schwierig das Frühjahr für Investmentbanken war. Die Deutsche Bank muss jetzt jedenfalls schnell rechnen: Die Zahlen sollen am Dienstag veröffentlicht werden.

Mit Auswirkungen auf die Aktienkurse rechnen die Analysten nicht. "Im Kurs der Commerzbank ist das schon längst drin", sagt ein Analyst. Allein in den vergangenen zwei Wochen hat die Aktie fast ein Viertel ihres Wertes verloren. Die erhöhte Transparenz könne auf Dauer aber sogar den Anteilsscheinen helfen. "Wenn die Abschreibungen erst einmal verdaut sind, kann es sein, dass die Aktie sich schnell erholt."

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